Wedel

Was soll aus diesem Platz bloß werden?

| Lesedauer: 3 Minuten
Mirjam Rüscher
Derzeit bietet der Theaterplatz in Wedel einen traurigen Anblick. Bei einem Workshop ging es um Gestaltungsideen.

Derzeit bietet der Theaterplatz in Wedel einen traurigen Anblick. Bei einem Workshop ging es um Gestaltungsideen.

Foto: Mirjam Rüscher

Bei einem Workshop zum Theaterplatz in Wedel haben Bürger Ideen für das Areal erarbeitet. Planungen werden im Internet gezeigt.

Wedel.  Riesige Pfützen, Schlaglöcher, Unebenheiten – der Theaterplatz in Wedel ist in einem schlechten Zustand. An diesem Sonnabendmorgen parken hier nur vereinzelt Autos der zentral gelegene Platz zwischen Bahngleisen, Theater und Ärztehaus wirkt trostlos. Dabei handelt es sich hier um eines der letzten unbebauten Filetstücke der Stadt, eine Fläche mit großem Potenzial, über die seit 30 Jahren immer wieder diskutiert wird. Nun hat die Stadtverwaltung die Wedeler ins Boot geholt. Während des Workshops am Sonnabend diskutieren etwa 60 Bürger und entwickelten Gestaltungsideen.

Mit dieser Form der Bürgerbeteiligung hat die Stadt Wedel einen ungewöhnlichen Weg eingeschlagen. Denn die Bürger dürfen sich nicht erst zu Wort melden, nachdem die ersten Pläne gemacht wurden, sondern bereits im Vorfeld. Aus dem, was bei dem Workshop erarbeitet wurde, werden die Planungsbüros „cappel+kranzhoff“ und „TOLLERORT“ planerische Varianten für den Platz entwickeln. Diese sollen weiter diskutiert und zur Grundlage für die Suche nach einem Investor werden.

Einen Übergang zur Bahn, einen Parkplatz mit Parkcharakter, einen Treffpunkt, ein Kulturzentrum – schon bei der Begehung des Theaterplatzes in Kleingruppen sprudelten die Teilnehmer vor Ideen. Eine Stunde lang hatten die Bürger Zeit sich auf dem Platz umzusehen und Problemstellen oder wichtige Orte auszumachen. Die Rahmenbedingungen für die Überlegungen hatte Wedels Bauamtsleiterin Gisela Sinz ihnen mit auf den Weg gegeben: Mindestens 80 Parkplätze sind auf dem Platz erforderlich und das Trafo-Häuschen kann aus Kostengründen nicht versetzt werden.

Wie viel Raum braucht das Theater? Wie viele Parkplätze wünschen Sie sich? Was kann man aus dem Platz machen? Anette Quast vom Planungsbüro „TOLLERORT“ gab den Gruppen Fragestellungen mit auf den Weg und ermutigte sie, erst einmal unabhängig von der Machbarkeit Ideen zu sammeln. Der Theaterplatz ist im Moment vor allem eine große Parkfläche. Dieser Kernnutzen soll auch künftig erhalten bleiben, darüber waren sich alle Besucher des Workshops einig. Dass das Areal darüber hinaus aber noch viel mehr sein könnte, das wurde in der Vorstellung der Ergebnisse nach dem Rundgang deutlich.

Parkplätze sind zentrales Thema der Diskussion

Das Gelände könne zu einem begrünten Parkplatz mit Aufenthaltscharakter werden, lautete ein Vorschlag. Ein neues zentrales Gebäude könnte das Herzstück des Geländes bilden und Treffpunkt, Café, Kino und Veranstaltungsraum sein. Der gesamte Parkplatz könnte überdacht werden, um Fläche zu schaffen, auch das Trafo-Häuschen könnte überbaut werden. Während die meisten Gruppen vorschlugen, das Theater aufzuwerten, kam eine zu dem Schluss, dass es besser sei das Gebäude abzureißen und ein neues Gebäudeensemble zu errichten.

„Die Diskussion war sehr konstruktiv“, sagte Gisela Sinz nach der Veranstaltung. Ein zentrales Thema seien die Parkplätze gewesen. „Die Anzahl der geforderten Stellplätze ist überraschend moderat gewesen und lag mehrheitlich bei 150 bis 170“, betonte Sinz. Auch habe sich die Mehrheit dafür ausgesprochen, das Theater zu erhalten. Viel diskutiert wurde über den Vorschlag, einen Übergang vom Theaterplatz zur S-Bahn zu schaffen, um den Platz besser anzubinden und seine Attraktivität zu erhöhen.

Im nächsten Schritt werde man nun alle Vorschläge zusammentragen und die Planungen online darstellen. Die Varianten, die die Planungsbüros nun erstellen, werden anschließend in einer Lenkungsgruppe aus Politik und Verwaltung diskutiert. Sinz sagte zum Zeitplan: „Wir hoffen, dass wir mit der daraus entwickelten Vorzugsvariante noch vor der Sommerpause in die politischen Gremien gehen können.“

Mehr Artikel aus dieser Rubrik gibt's hier: Pinneberg