Als Reaktion auf ein Protest-Bettlaken hisst Firmenchef eine Flagge mit den Köpfen der BI-Chefs

Rellingen. Ein Ostergruß der besonderen Art sorgt in Rellingen für Gesprächsstoff. Thomas Pötzsch, Chef der Firma CTP, hat den drei Chefs der Bürgerinitiative für ein l(i)ebenswertes Rellingen ein Denkmal gesetzt. Er ließ das Konterfei von Detlef Sternberg, Frank Humann und Oliver Bock nebst ein paar bunten Ostereiern auf eine Fahne drucken und diese am Fahnenmast seines Unternehmens aufziehen. "Frohe Ostern" lautet die Überschrift.

"Das ist ein humoristisches Äquivalent zu dem Bettlaken, das seit sechs Monaten am Haus von Herrn Humann hängt", begründet Pötzsch seine Aktion. Er wolle auf diese Weise darstellen, dass beide Seiten "nicht mehr mit-, sondern nur noch übereinander reden".

Die Bürgerinitiative beklagt sich über den großflächigen Firmenbau, den Pötzsch in das Wohngebiet gesetzt hat, und verlangt Nachbesserungen. "Danke CDU für die Titanic im Garten" schrieb Humann auf sein Protest-Bettlaken. Und sein BI-Kollege Sternberg fand heraus, dass die Werbeflagge des Unternehmens zu groß ausgefallen war und einer Genehmigung bedurft hätte. Daher musste Pötzsch die Flagge auf Druck der Behörden zunächst einholen und eine nachträgliche Genehmigung einreichen.

Bis er die hat, revanchiert sich Pötzsch nun auf seine Weise. Unter die drei Köpfe der BI-Vertreter hat er sein Firmenlogo und eine Maßangabe drucken lassen, die beweisen soll, dass die Größe des Logos nicht genehmigungspflichtig ist. Die humoristische Einlage des Unternehmers findet Bürgermeisterin Anja Radtke alles anders als komisch. "Ich bedauere das sehr", so die Verwaltungschefin. Sie will beide Seiten möglichst kurzfristig an einen Tisch holen und eine einvernehmliche Lösung finden. "Das führt zu einer Verhärtung der Fronten", so Radtke weiter. Sie bezeichnet Pötzschs Aktion als Provokation und fürchtet, dass sie Gespräche schwierig bis unmöglich machen.

Während der Verwaltungschefin eher zum Weinen zumute ist, machen die BI-Vertreter gute Miene zum bösen Spiel. "Die Fahne kann ruhig hängen bleiben, er disqualifiziert sich doch selber damit", sagt Detlef Sternberg. Oliver Bock findet die Aktion "lächerlich". Es sei eine merkwürdige Art von Humor, die Herr Pötzsch an den Tag lege. Bock, Sternberg und Humann fügen hinzu: "Da hat er sich selbst ein dickes Ei ins Nest gelegt."