Pinneberg. Trenchcoat und Schlapphut wie einst Filmstar Humphrey Bogart trägt er nicht, aber wenn der Pinneberger Detektiv Dieter Körner ermittelt, zündet er sich schon mal wie Sherlock Holmes eine Pfeife an. Als "Schnüffler" ist er allerdings nicht Ganoven oder Ehebrechern auf der Spur. Der Inhaber der Tierdetektei Körner versucht vor allem, das Schicksal verschwundener Hunde, Katzen und Pferde zu klären.
"Wir suchen nach vermissten und gestohlenen Tieren", umreißt Körner sein Arbeitsfeld. Unterstützt wird er dabei von seiner Lebensgefährtin Sylvia Lüllwitz und einer Gruppe von ehrenamtlichen Helfern. Doch vielfach genügt es auch, Kontakt zu Tierheimen, Behörden und Polizei aufzunehmen, um die entwichenen Lieblinge wieder ihren Eigentümern zuzuführen.
Körners Tierdetektei dient nicht dem Lebensunterhalt. Denn im Hauptberuf ist der Pinneberger selbstständiger Malermeister mit eigenem Betrieb in Hamburg. Sein Nebengewerbe betreibt er vor allem aus persönlicher Motivation. "Mir tun die Tiere einfach Leid", sagt Dieter Körner, der sich dem Tierschutz sehr verbunden fühlt und engagiert gegen Tierversuche aller Art kämpft. Eigene Haustiere hat er nicht. "Die wären zu oft allein", sagt Körner.
Bevor er offiziell tätig wird, können oft schon ein paar Tipps oder Telefonate helfen, damit die verzweifelten Tierhalter ihre vermissten Hausgenossen wieder bekommen (Telefonnummer: 04101/517 43 50). Ansonsten berechnet Körner 250 Euro als Pauschale für jeden Fall. Bei der Suche nach den Tieren setzt der Detektiv das Internet ebenso ein wie seine guten Kontakte zu seriösen Tierschutzorganisationen. Auf diese Weise gelang es ihm, zwei vermisste wertvolle Norwegerpferde aufzufinden, die in Stade gestohlen worden waren. "Ein Hufschmied, der zuvor die Pferde beschlagen hatte, war der Täter", berichtet Körner. Der Schmied in Geldnot hatte die Tiere auf einem Gnadenhof in Bayern "geparkt" und wollte sie von dort weiter verkaufen.
Als "Rasterfahndung" beschreibt Körner sein Vorgehen bei vermissten Hunden und Katzen. Dann teilt er die Umgebung des bisherigen Zuhauses der Tiere in Planquadrate auf, die er mit seinen Helfern systematisch absucht. Denn oft sind die Vierbeiner nur ausgebüxt und halten sich in der Nähe auf. Wenn nötig, arbeitet der Tierdetektiv bei der Suche nach größeren Tieren auch mit Luftfotos. "Diese Art der Fahndung kann sehr effektiv sein", sagt Körner. Noch chartert er in solchen Fällen ein Kleinflugzeug auf dem Flugplatz Uetersen. Doch bald will Körner selbst starten. Der frühere Hobby-Flieger ist dabei, seine verfallene Pilotenlizenz mithilfe der Flugschule Hamburg zu erneuern.
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