Feuer in Wedel - in den Flammen starb ein Mann

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Bernd-Olaf Struppek

Ein Brand hat am Sonntagmorgen die Sozialunterkunft beim Krankenhaus vernichtet. Für einen Mann kam jede Hilfe zu spät - die Brandursache ist noch unklar

Wedel. Für das Brandopfer kam jede medizinische Hilfe zu spät. Gegen 6.20 Uhr bargen Feuerwehrleute den stark verbrannten Leichnam aus dem lichterloh in Flammen stehenden Gebäude. Vermutlich handelt es sich um Horst M., einen 76 Jahre alten Bewohner einer der so genannten Schlichtwohnungen, in denen nach offiziellen Angaben zwölf Personen untergebracht gewesen waren. Erst eine Obduktion der sterblichen Überreste durch Gerichtsmediziner soll nach Kripoangaben letzte Klarheit über die Identität des Toten bringen. Die anderen Bewohner des eingeschossigen Hauses retteten sich teils durch die Fenster ins Freie. Sie wurden zur Behandlung von Rauchgasvergiftungen und zum Aufwärmen ins nahe Krankenhaus gebracht. Zwei Personen wurden dort stationär aufgenommen. Längere Zeit war am Sonntagfrüh unklar, ob sich noch weitere Opfer in einer der zerstörten, durch einen langen Flur verbundenen Einzimmerwohnungen befanden. Die Sozialunterkunft an der Holmer Straße 153 (B 431), zeitweise komplett eingehüllt in eine große Wolke beißenden Qualms, brannte total nieder, das Dach zündete durch. Nach der Alarmierung um 5.51 Uhr waren 81 Kräfte der Freiwilligen Wehren aus Wedel und Holm im Einsatz. Starke Rauchentwicklung und immer wieder auflodernde, meterhohe Flammen behinderten die Arbeit der insgesamt 48 Atemschutzträger, von denen einige Trupps sich langsam durchs Gebäude vorarbeiteten, während andere von außen löschten. Die Nachlöscharbeiten dauerten bis weit in den Tag an. Erst danach konnten die Ermittler der Pinneberger Kriminalpolizei die Brandruine betreten, um nach der Ursache des verheerenden Feuers zu forschen. Gemutmaßt wurde vor Ort zunächst, der Getötete könnte mit einer brennenden Zigarette in seinem Zimmer eingeschlafen sein. Es heißt, M. sei bereits am Abend stark alkoholisiert gewesen. Der Mann wurde gesehen, wie er augenscheinlich sturztrunken durch Wedel torkelte. Das Zimmer, in dem der Tote lag, war beim Eintreffen erster Feuerwehrleute bereits erheblich durch die Flammen beschädigt. Vermutlich also brach das Feuer dort aus. Anzeichen für eine Brandstiftung von außen gab es bis gestern nicht, so die Kripo weiter. So wurden keinerlei Einbruchspuren entdeckt. Der Sachschaden wurde mit mehr als 500 000 Euro angegeben. Ein Teil der Bewohner von der Holmer Straße fanden in der städtischen Unterkunft an der Schulauer Straße eine neue Bleibe. Mitarbeiter des Wedeler Ordnungsamtes hatten sich noch am frühen Morgen um die Betroffenen gekümmert.

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