Halstenbek. Die drastische Gebührenerhöhung für Halstenbeks Gemeindebüchereien wird etwas abgemildert. Der Ausschuss für Soziales, Kultur und Sport beschloss am Donnerstagabend eine Ausnahmeregelung, wonach das jährliche Nutzungsentgeld in Sonderfällen reduziert werden kann.
Wie berichtet, war zum 1. Januar 2011 die Jahresgebühr von 15 auf 25 Euro erhöht worden. Damit liegt Halstenbek im Vergleich mit den Nachbargemeinden an der Spitze, was die Gebührenhöhe betrifft. Nun gibt es immerhin Ausnahmen: Hartz IV-Empfänger sowie Vollzeitschüler zahlen einen reduzierten Satz von 17,50 Euro. Auch wurde ein Drei-Monats-Ausweis eingeführt, der regulär sieben, ermäßigt 5,50 Euro kostet. Er kann nach Ablauf der Frist beliebig oft verlängert werden. Heidrun Tummoßeit, die Leiterin der beiden Büchereien in Halstenbek-Ort und Krupunder, hofft, dass die Ausnahmeregelungen die Kunden in den Büchereien halten. Sie berichtet von drei jungen Frauen, die nach Erreichen der Volljährigkeit die Jahresgebühr hätten zahlen müssen und daraufhin ihren Leseausweis nicht verlängerten. "Jetzt haben wir ja eine Ermäßigung für Vollzeitschüler, vielleicht hilft das."
Ob die erhöhte Jahresgebühr zu einem merkbaren Rückgang der Nutzer führt, wird sich laut der Büchereileiterin erst im Sommer zeigen. So sei der jährliche Obolus Mitte des Jahres 2004 eingeführt worden. "Der Großteil der Leseausweise wird daher im Monat August verlängert", sagt Heidrun Tummoßeit. Sie freut sich darüber, dass weiterhin alle Kinder und Jugendlichen bis zum 18. Lebensjahr von der Gebühr ausgenommen sind.
Weniger erfreulich ist es, dass der Medienetat, der für Neubeschaffungen bereit steht, im Zuge der Sparmaßnahmen zusammengestrichen wurde. In diesem und im nächsten Jahr beträgt die Kürzung inklusive der verringerten Landesmittel 25 000 Euro. Das führt dazu, dass der Gesamtbestand an Medien schrumpft. Bereits 2010 ging er um sechs Prozent zurück. "Auch in diesem Jahr werden wir kleiner", berichtet Tummoßeit. Folgerichtig ging im vergangenen Jahr die Zahl der Entleihungen um 4,9 Prozent zurück. Allerdings liegt sie mit 239 018 noch immer auf einem sehr hohen Niveau.
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