Norderstedt. Heute wird an vielen Schulen im Kreis Segeberg der Unterricht nach der dritten Stunde ausfallen. Die Lehrer streiken, erstmals legen Pädagogen im Beamtenverhältnis im Norden die Arbeit nieder, um ihrem Ärger über die Kürzungen im Bildungsbereich Luft zu machen. Viele Lehrer sollen länger arbeiten, gut 3500 Lehrerstellen in den nächsten Jahren wegfallen, und die Kosten für die Schülerbeförderung werden nicht mehr in der bisherigen Höhe erstattet.
"Nun reicht's. Mit diesen Sparbeschlüssen hat sich Schleswig-Holstein als erstes Bundesland vom Staatsziel einer verstärkten Bildung, wie es die Bundesregierung formuliert hat, verabschiedet", sagt Sabine Duggen, Vorsitzende der Lehrergewerkschaft GEW im Kreis Segeberg, die zum Streik aufgerufen hatte. Die Kürzungen hätten zur Folge, dass die Klassen nach wie vor "unverantwortlich groß" seien, individuelle Förderung kaum stattfinden könne, und die Lehrer weniger Zeit für die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts hätten.
Höhepunkt des Protestes wird die zentrale Kundgebung um 12 Uhr am Herold Center sein, zu der die GEW mehrere Hundert Pädagogen erwartet. Mitmachen werden unter anderem auch das Lise-Meitner-Gymnasium und die Gesamtschüle Lütjenmoor aus Norderstedt.
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