Kiel/Hannover. Hungrige Wildenten und Gänse richten auf ihrem Flug in südliche Winterquartiere von Jahr zu Jahr größere Schäden an. Besonders Bauern an der Westküste Schleswig-Holsteins klagen über erhebliche Fraßschäden auf ihren Äckern. "Noch gibt es keinen abschließenden Überblick", sagte der Sprecher der Landwirtschaftskammer Manfred Christiansen. Die betroffenen Landwirte haben eine Interessengemeinschaft gebildet.
Während in Schleswig-Holstein seit zwei Jahren keine Entschädigung mehr für die Ausfälle gezahlt wird, bekommen niedersächsische Bauern noch Geld für bereitgestellte Futterflächen. "Die Gänse unterscheiden aber nicht zwischen geförderten Äsungsflächen und zur Ernte bestimmten Saaten", heißt es beim niedersächsischen Landvolkverband in Hannover. Deshalb fordern die Betroffenen nun einen generellen Schadensausgleich. Denkbar sei auch ein Versicherungsmodell ähnlich der Hagelversicherung.
Vor allem die Bauern entlang der Elbe klagen über die gefräßigen Gäste. "Das Problem verschärft sich seit Jahren kontinuierlich", heißt es. Besonders betroffen ist die Region Gorleben und das Kehdinger Land an der Unterelbe. Die Landwirte müssten ganze Felder als Totalverlust abschreiben.
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