Hannover (dpa/lni). Die Luftwaffe trainiert in der kommenden Woche auf dem Flughafen in Hannover den Schutz von Großstädten. Die Übung beginnt am kommenden Montag, wie die Luftwaffe am Dienstag mitteilte. Drei unbewaffnete Kampfflugzeuge vom Typ Eurofighter sollen vom Flughafen aus zu Trainingsflügen Richtung Nordsee starten.
Die Jets gehören den Angaben zufolge zum Taktischen Luftwaffengeschwader 71 „Richthofen“ in Wittmund, das den zivilen Flughafen Hannover seit einigen Jahren als Ausweichflugplatz nutzt.
Im Übungsszenario „Hannover Shield“ erfüllen die Kampfflugzeuge demnach die Aufgabe, eine Großstadt wie Hannover vor möglichen Bedrohungen aus der Luft wie Drohnen oder tieffliegenden Marschflugkörper zu schützen. Die Maschinen könnten Gefahren in der Luft frühzeitig erkennen und gegensteuern, und sie ergänzten bodengebundene Flugabwehrraketensysteme.
Die Eurofighter sollen am Montagnachmittag auf dem Flughafen landen, die Kernübungstage seien am Dienstag und Mittwoch geplant, sagte Brigadegeneral Frank Gräfe. Hannover sei ausgewählt worden, weil man mit dem Flughafen in den vergangenen Jahren bereits gut zusammengearbeitet habe. „Außerdem gilt: Wenn wir eine Großstadt schützen wollen, müssen wir möglichst dicht dran sein, um Gefahren frühzeitig zu erkennen.“ Es werde auf dieser Weise zum ersten Mal der Schutz einer deutschen Großstadt geübt.
Flughafen-Geschäftsführer Martin Roll sagte, der reguläre Flugverkehr werde durch die Übung nicht eingeschränkt. Die Start- und Landebahn des Airports müsse für die Eurofighter nicht präpariert werden.
Im Juni gab es in Deutschland mit „Air Defender 2023“ die bislang größte Verlegungsübung von Luftstreitkräften seit Gründung der Nato. Es nahmen 25 Nationen mit 250 Flugzeugen und etwa 10 000 Soldaten teil. Mit einem fiktiven Szenario wurde im Luftraum über Deutschland trainiert, wie das westliche Verteidigungsbündnis auf den Angriff eines östlichen Bündnisses reagiert und dabei bereits vom Gegner besetzte Gebiete zurückerobert.
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