Statistik

Ausbau von Geothermieanlagen legt in Niedersachsen zu

| Lesedauer: 2 Minuten

Der Ausbau von Geothermieanlagen hat in Niedersachsen zugelegt. 2022 wurden 18 Prozent mehr Anlagen neu aufgebaut als im Jahr davor, wie das Niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie am Dienstag bei einer Fachtagung in Hannover mitteilte. Demnach wurden in dem Bundesland im vergangenen Jahr 2705 Geothermieanlagen installiert. Weitere etwa 2500 sollen in 2023 hinzukommen.

Hannover (dpa/lni). Der Ausbau von Geothermieanlagen hat in Niedersachsen zugelegt. 2022 wurden 18 Prozent mehr Anlagen neu aufgebaut als im Jahr davor, wie das Niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie am Dienstag bei einer Fachtagung in Hannover mitteilte. Demnach wurden in dem Bundesland im vergangenen Jahr 2705 Geothermieanlagen installiert. Weitere etwa 2500 sollen in 2023 hinzukommen.

Im Fokus der Norddeutschen Geothermietagung mit über 160 Teilnehmern und Teilnehmerinnen stand unter anderem die Frage, welchen Beitrag Erdwärme zu einer klimafreundlichen Energieversorgung von Städten leisten kann. Darüber hinaus ging es auch um Fördermöglichkeiten und die Nutzungsmöglichkeiten für Kommunen.

„Geothermie bietet uns die Möglichkeit, erneuerbare Wärme aus einer umweltfreundlichen und nahezu unerschöpflichen Energiequelle zu gewinnen“, sagte Niedersachsens Energieminister Christian Meyer (Grüne). Der Präsident des Energielandesamtes Carsten Mühlenmeier sagte, dass derzeit eine deutlich steigende Beratungsaktivität zur Energiegewinnung aus Erdwärme zu verzeichnen sei. Die Kommunen in Deutschland würden gern mehr auf Erdwärme setzen, um steigenden Kosten für fossile Energieträger zu entgehen, heißt es etwa vom Deutschen Städte- und Gemeindebund. Doch die Kosten seien hoch.

Ein besonderes Augenmerk der Tagung lag auf oberflächennaher Geothermie. Studien würden zeigen: „Besonders die oberflächennahe Geothermie hat das Potenzial, für die Wärmewende schnell ausgebaut zu werden und den Anteil geothermischer Heizenergie bis 2030 zu vervierfachen“, sagte Geothermie-Expertin Inga Moeck vom Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik. „Oberflächennah“ bedeutet für die Branche in bis zu 400 Metern Tiefe.

In der Theorie gibt es fast überall in der Bundesrepublik das Potenzial, Erdwärme zu nutzen, wie aus dem Geothermischen Informationssystem hervorgeht. Abhängig von der Umsetzung könne mittelfristig die Hälfte der Wärmeversorgung für Gebäude im Land durch Erdwärme gewährleistet werden, sagt Olaf Kolditz vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung.

( © dpa-infocom, dpa:230523-99-797535/2 (dpa) )