Buntes

„Griepswold“ - Greifswald erhält plattdeutsche Ortsschilder

Stefan Fassbinder (Bündnis 90/Die Grünen), Oberbürgermeister.

Stefan Fassbinder (Bündnis 90/Die Grünen), Oberbürgermeister.

Foto: Stefan Sauer/dpa/Archivbild

Auch an Greifswalds Stadtgrenzen wird künftig Tradition hochgehalten - die Stadt erhält plattdeutsche Ortsschilder und ist damit nicht die erste Gemeinde in MV.

Greifswald (dpa/mv). Künftig begrüßt die Stadt Greifswald Ankommende auch mit ihrem plattdeutschen Namen. Dazu sollen sechs Schilder mit der Aufschrift „Griepswold“ an Ortseingängen unterhalb der bestehenden Ortsschilder angebracht werden, wie die Stadt am Montag mitteilte. Oberbürgermeister Stefan Fassbinder (Grüne) und seine erste Stellvertreterin Jeannette von Busse (CDU) wollen das erste Schild am Donnerstag enthüllen.

„Die plattdeutsche oder auch niederdeutsche Sprache gehört zu unserer regionalen Kultur und Identität“, begründete die Baudezernentin von Busse. „Mit den Ortsschildern wollen wir das für jeden sichtbar nach außen tragen.“ OB Fassbinder warnte, „Plattdeutsch ist eine wunderschöne Sprache. Dieses wertvolle Erbe ist in Gefahr.“ Die Schilder sollten das Bewusstsein für die nur noch selten gesprochene Sprache stärken.

Für die Schreibweise habe sich die Stadt mit Sprachwissenschaftlern der Universität Greifswald abgestimmt. Das Zusatzzeichen ist weiß mit blauem Rand und blauer Schrift und wird unterhalb des gelben Ortsschildes angebracht.

Im März 2021 habe das Schweriner Innenministerium einen Erlass an die Landkreise und kreisfreien Städte verschickt, der erlaube die plattdeutschen Namen am Ortseingangsschild zu zeigen. Nach Angaben der Stadt war die Gemeinde Breest zwischen Greifswald und Neubrandenburg im Juli 2022 die erste, die dies tat. Seit diesem Frühjahr begrüßt mit Neubrandenburg auch eine größere Gemeinde in MV ihre Gäste mit ihrem plattdeutschen Namen, in diesem Fall „Niegenbramborg“.

( © dpa-infocom, dpa:230918-99-239483/2 (dpa) )