Binz (dpa/mv) -. Die Umweltverbände kritisieren das aus ihrer Sicht mangelnde Interesse der Verantwortlichen an der Bürgerkritik am Bau des Flüssigerdgas-Terminals (LNG) auf Rügen. Der Einladung zu einem Bürgerforum am Dienstagabend in Binz sei keine der angesprochenen Behörden gefolgt, teilte die Deutsche Umwelthilfe am Mittwoch mit.
„Anders als Bundes- und Landesregierung haben wir den Menschen vor Ort eine Stimme gegeben und ein Forum geschaffen, in dem sie ihre Ängste und Bedürfnisse offen kommunizieren konnten“, so DUH-Geschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. 240 Personen haben den Angaben nach an der von mehreren Umweltverbänden und der Bürgerinitiative „Lebenswertes Rügen“ initiierten Veranstaltung teilgenommen.
Eine neue Erkenntnis des Forums war laut Finn Viehberg vom WWF Deutschland, in welchem Maße die Aufnahme des geplanten Standorts im Hafen Mukran in das LNG-Beschleunigungsgesetz auf Bundesebene die Genehmigungsbehörden im Land unter Zeitdruck setzt. Selbst wenn das zuständige Bergamt Stralsund oder das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt neue Untersuchungen anstellen wollten, bliebe ihnen seinen Angaben nach zu wenig Zeit, um neue Daten zusammenzutragen. Darüber hinaus herrschte bei dem Treffen demnach ein großes Misstrauen gegenüber etwaigen Versprechungen von Bund oder Land.
Auch BUND, Nabu und der Tourismusdirektor der Gemeinde Ostseebad Binz - Kai Gardeja - sehen die Entscheidung des Bunds für das Verfahren weiter kritisch. In Binz will man nun in die Offensive gehen: „Unsere Kanzlei bereitet sich seit Wochen darauf vor, gerichtlich gegen dieses Vorhaben vorzugehen“, so Gardeja.
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