Rampe (dpa/mv). Eine Studie der Universität Göttingen im Auftrag von Land und Handwerkskammern sieht eine hohe Widerstandsfähigkeit von Handwerksbetrieben in Mecklenburg-Vorpommern gegenüber Marktschwankungen. „Das Handwerk ist konjunkturell robuster als andere Wirtschaftszweige und trägt somit zu einer hohen regionalen Resilienz bei“, sagte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) bei der Vorstellung einer regionalen Analyse des Handwerks in Mecklenburg-Vorpommern am Mittwoch in Rampe bei Schwerin.
Ein Grund für die höhere Überlebensquote von Gründungen im Handwerk wird unter anderem in der Meisterpflicht und damit eine Vorauswahl der fähigsten Handwerker gesehen. Diese Hürde führe auch zu einer geringeren Konkurrenz am Markt. Der Analyse zufolge befinden sich hierzulande fünf Jahre nach der Gründung noch 60 Prozent der Handwerksbetriebe am Markt, nach neun Jahren seien es zwischen 40 und 50 Prozent.
Als Risiko für die Zukunft des für das Land bedeutenden Wirtschaftszweigs mit rund 19.000 Betrieben und 93.000 Beschäftigten wird die Nachfolgefrage angesehen. „Viele Betriebe, die nach der Wende gegründet worden sind, suchen eine Nachfolgelösung“, so Meyer. Die Studie verweist hier auf den im Vergleich zum Bundesdurchschnitt höheren Anteil von Betriebsinhabern über 61 Jahren und den im Gegenzug geringeren Anteil der Unter-40-Jährigen im Handwerk. „Zudem wird die demografisch bedingte Knappheit an jungen Arbeitskräften in den nächsten zehn Jahren weiter zunehmen“, hieß es.
Die Analyse des Volkswirtschaftlichen Instituts der Uni Göttingen hat den Angaben nach rund 106.000 Euro gekostet, 75 Prozent davon trägt das Land, den Rest die Handwerkskammern.
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