Herzogtum Lauenburg

Trendwende? In der Dalbekschlucht fliegen mehr Fledermäuse

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Die seltene Wasserfledermaus (Archivbild von 2022) wurde im vergangenen Jahr erstmals in der Dalbekschlucht festgestellt.

Die seltene Wasserfledermaus (Archivbild von 2022) wurde im vergangenen Jahr erstmals in der Dalbekschlucht festgestellt.

Foto: Dirk Palapies

Gute Nachrichten: Die Zahl der Fledermäuse hat zugenommen. Weshalb die Erhebung der Daten so wichtig ist

Börnsen.  Die Dalbekschlucht in Börnsen, Escheburg und Kröppelshagen ist ein wichtiges Areal für Fledermäuse. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) betreut das Naturschutzgebiet seit vielen Jahren. Regelmäßig im Spätsommer wird mittels der Nistkästen eine Inventur durchgeführt. Die Ortsgruppe Börnsen hat 40 Nisthilfen für Fledermäuse aufgehängt, die jährlich kontrolliert werden.

Nun war es wieder soweit. Und es gibt gute Nachrichten: Nachdem in den vergangenen drei Jahren die Anzahl der in den Kästen entdeckten Tiere rückläufig war, gab es in diesem Jahr eine Trendwende. Bei der Inspektion der Kästen mit dem Fledermausexperten Holger Siemers konnten insgesamt 37 Tiere gezählt werden gegenüber zwölf im vergangenen Oktober. Liegt es daran, dass die Tiere mehr Futter gefunden haben? 2023 gilt als Mückenjahr.

In der Dalbekschlucht fliegen wieder mehr Fledermäuse

Festgestellt wurden 25 Mückenfledermäuse – Europas kleinstes Säugetier –, gleich neun der seltenen Wasserfledermäuse, zweimal die Rauhaut und ein großer Abendsegler, jeweils verteilt über sieben Kästen. In weiteren Behausungen zeigte Kot eine vorübergehende Bewohnung an. Gebietsbetreuer Klaus Tormählen: „Da einige Kästen abgängig waren, haben wir neue Nisthilfen gekauft, die wir demnächst im Wald verteilen.“

Nur dem privaten Interesse von Naturfreunden dient die Aktion nicht. Die Daten, die flankierend bei solchen Zählaktionen wie in der Dalbekschlucht über Körperzustand und Anzahl der Tiere erhoben werden, sind wichtig für die Förderung von Naturschutzprojekten. Eine Stelle im Kieler Umweltministerium nimmt die Meldungen entgegen, die Daten werden weitergeleitet zur EU.

Bei einem Bedarf für Verbesserungen könnten dann Mittel fließen. Mit solchen Geldern ist auch 2016 das Fledermaus-Winterquartier in den Bunkerruinen beim Helmholtz-Zentrum in Geesthacht hergerichtet worden. Dort wird immer erst im Winter Inventur gemacht. pal

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