Kleine Gärtner: Nabu-Kinder setzen 1000 Blumenzwiebeln

Interessiert betrachtet Emma Hoffmann (7) die Blumenzwiebel in ihrer Hand. So groß wie ein Flummi ist sie. Und hieraus sollen also Dutzende blaue Blümchen wachsen? So hat es der Mann vom Nabu zumindest erklärt. "Die Blumen haben im März Geburtstag!", ruft ein anderes Kind begeistert. Stimmt - dann nämlich werden zwischen dem italienischen Restaurant "Francesco" am Fährstieg und der Sielstraße 10 000 blaue Blüten ihre Kelche Richtung Sonne erheben.

15 Kinder der im August gegründeten Nabu-Kindergruppe setzten am Fuß der Böschung an der Kehre am Montag 1000 Blumenzwiebeln in die Erde. Die Blausterne (Scilla) werden etwa so hoch wie Gras und sind robuste, krautartige Pflanzen.

Annette Feindt (45), Heike Kramer (42), Yasmine Ringe (38) und Christina Syring (46) haben die Kindergruppe ins Leben gerufen und bieten jeden vierten Freitag im Monat um 15 Uhr im Oberstadttreff (Dialogweg 1) ein offenes Treffen an. "Hier behandeln wir jedes Mal ein anderes Thema, zum Beispiel Wiese, Wald oder Äpfel", erzählt Annette Feindt. Mal werden Blätter gesammelt, mal Äpfel gemostet oder ein Lagerfeuer entzündet und Stockbrot gebacken. "Wir möchten den Kindern spielerisch und ganz allmählich einen Zugang zu Natur vermitteln", sagt die 45-Jährige. Und mit der Idee trafen die vier offenbar ins Schwarze. Denn seit August haben sich bereits 33 Kinder angemeldet.

Mit dabei ist auch Jerrit Feindt. "Ich bin gern im Wald und draußen", sagt der Siebenjährige und buddelt zusammen mit Emma ein Loch für die Blumenzwiebeln. Beide wollen im März wiederkommen und schauen, was ihre Gärtnerarbeit bewirkt hat.