Buchholz. Nach dem tragischen Unfall eines Grundschülers in der Nähe des Schulzentrums am Buenser Weg fordern mehr als 1400 Unterzeichner in einer Online-Petition die Sicherheit auf den Schulwegen zu erhöhen.
Ein siebenjähriger Grundschüler war vor etwa zwei Wochen mit dem Fahrrad auf dem Buenser Weg in Höhe der Einmündung zur Berliner Straße von einem abbiegenden Schulbus erfasst und unter einem Reifen eingeklemmt worden. Feuerwehrleute befreiten ihn. Er kam mit schweren, aber nicht lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus.
Ein Vater von zwei Kindern startete die Petition – noch am Tag des Unfalls
Janosch Ondraczek, Vater von zwei Töchtern, die auf die Heideschule gehen, startete noch am Tag des Unfalls die Online-Petition. „Es hätte auch eines meiner Kinder sein können“, sagt er.
Er sei wütend, denn die Verkehrssituation am Schulzentrum sei schon seit Jahren problematisch. Tatsächlich liegen dicht nebeneinander die Heide-Grundschule, die Integrierte Gesamtschule, das Albert-Einstein-Gymnasium, mehrere Kindergärten und Kitas sowie eine Förderschule. Davor und dahinter liegen nach und nach entstandene und verdichtete Wohngebiete.
Bürgermeister Röhse versprach zwei Sofortmaßnahmen
Die in der Vergangenheit geplante Entlastung durch einen Anschluss an die nie gebaute Osttangente fehlt. Sodass sich Anwohner, Elterntaxis, Radfahrer, Busse durch die Wohnstraße schlängeln. Bei einem Gespräch zwischen dem Buchholzer Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse (CDU), Janosch Ondraczek und Mitgliedern des Stadtelternrats Buchholz wie Marcus von Schuckmann in dieser Woche gab es auch gleich zahlreiche Verbesserungs- und Anpassungsvorschläge.
Bürgermeister Röhse versprach zwei Sofortmaßnahmen: An der Unfallkreuzung sollen Busse und Lastwagen nicht mehr nach rechts abbiegen dürfen. Außerdem werde zur besseren Sichtbarkeit ein Strauch entfernt. Für alle weiteren Detailfragen soll ein Schulwegverkehrsexperte einbezogen und ein runder Tisch eingerichtet werden.
Die Elternvertreter fühlen sich von der Politik nicht ernst genommen
Marcus von Schuckmann, Vorsitzender des Stadtelternrats Buchholz, mahnte an, dass dabei die Eltern nicht vergessen werden dürften. „Die Entscheidungen über die Verkehrsmaßnahmen dürfen nicht nur alleine im Stadtrat gefällt werden.“ Die Eltern würden sich schon seit 2008 für eine Verbesserung der Verkehrssituation einsetzen. Zuletzt vor fünf Jahren hätte die Politik festgestellt, dass die Situation am Buenser Weg nicht mehr tragbar sei. Passiert sei danach kaum etwas.
„Wir als Elternvertreter werden von einigen Politikern nicht ernst genommen“, beklagt von Schuckmann. Erst jetzt, wo etwas Schlimmes passiert ist, würde langsam etwas passieren. Deswegen überreichten sie jetzt einen Offenen Brief an den Bürgermeister.
Am Hauptproblem des zu hohen Verkehrsaufkommens kann dagegen kaum etwas gemacht werden. „Allein die Verwaltung kann den Verkehr nicht entschärfen, da muss auch jeder Autofahrer mitmachen”, sagte Jan-Hendrik Röhse. Wenn in den Sommermonaten der Kreiselneubau am Nordring fertig wird, ändert sich auch die Verkehrssituation am Buenser Weg wieder. Wie genau, ist jetzt noch nicht abzusehen. Die ersten Gespräche mit dem Verkehrsexperten werden aus Termingründen nicht vor den Sommerferien zustande kommen. „Wir nehmen den Bürgermeister beim Wort und beobachten die Entwicklung genau“, sagt Ondraczek.
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