Helgoland

Inselbewohner entscheiden über Vergrößerung des Eilands

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Die Bewohner stimmen Sonntag darüber ab, ob der rote Felsen und die Düne durch Landaufspülung miteinander verbunden werden sollen.

Helgoland. Entscheidung über Helgolands Zukunft: Die Bewohner auf Deutschlands einziger Hochseeinsel stimmen an diesem Sonntag in einem Bürgerentscheid darüber ab, ob der rote Felsen und die Düne durch Landaufspülung miteinander verbunden werden sollen. „Dieser selbstbestimmte Entschluss ist ein Meilenstein in der Geschichte Helgolands“, schrieben Bürgervorsteher Claus Wickidal und Bürgermeister Jörg Singer in einer Information an die Helgoländer.

Bei einem „Ja“ soll ein Plan entwickelt werden, wie Flächen für Wohnen und Gewerbe durch eine Verbindung beider Inselteile geschaffen werden können. Bei einem „Nein“ prüft die Gemeinde, wie neue Flächen durch Aufspülung direkt an der Hauptinsel entstehen können. Der Bürgerentscheid bedeutet aber nicht automatisch, dass die Landgewinnung auch realisiert werden kann. Er ist ein Zwischenschritt nach einer jahrelangen Diskussion um die Zukunft der rund 1300 Einwohner zählenden Gemeinde, die zum Kreis Pinneberg in Schleswig-Holstein gehört.

Auf neuen Flächen könnten dringend benötigte Wohnungen gebaut werden, denn die Bebauung im Unter- und Oberland aus den 50er Jahren steht unter Ensembleschutz und kann nur begrenzt verändert und modernisiert werden. Auch für neue Urlaubs- und Freizeiteinrichtungen sowie für Gewerbe würde Platz geschafften. Die Kosten, je nach Projektgröße im zwei oder sogar dreistelligen Millionenbereich, könnten zum Teil aus der Vermarktung der Flächen refinanziert werden.

Helgoland hat einen jahrelangen Rückgang der Gästezahlen verkraften müssen und Einwohner verloren. Die Zahl der Tagesbesucher, die früher auch wegen des zollfreien Einkaufs zu Hunderttausenden auf den roten Felsen kamen, ist dramatisch zurückgegangen. Mehrere Schiffsverbindungen wurden eingestellt. Seit einigen Jahren bemühen sich die Helgoländer, ihre Abhängigkeit vom Tagesgeschäft zu verringern und die Insel für Urlauber attraktiver zu machen. Erste Erfolge haben sich mit steigenden Übernachtungszahlen bereits eingestellt.

Bei allen Veränderungen wollen die Helgoländer die Einzigartigkeit der Insel bewahren. „Die Insel Helgoland, ihr Urlaubsangebot und das insulare Leben haben im Vergleich zu allen anderen Inseln in Deutschland einzigartige Eigenschaften. Natur, Erholung und Erlebnisse stellen einen Wert dar, den es unbedingt zu erhalten gilt“, gaben Bürgervorsteher und Bürgermeister den Abstimmungsberechtigten mit auf den Weg. (dpa/abendblatt.de)

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