Prof. Horst Weller, Institut für Physikalische Chemie, Uni Hamburg

Wasser ist im festen, also gefrorenen Zustand leichter als im flüssigen. Während sich fast alle anderen Stoffe bei Kälte zusammenziehen und an Dichte und Gewicht zunehmen, dehnt sich Wasser unter vier Grad Celsius aus, verliert dabei an Dichte - und schwimmt als Eis auf dem Wasser, das bei gleichem Volumen schwerer ist. Diese Eigenschaft hängt mit dem Aufbau der Wassermoleküle zusammen, die aus einem Sauerstoff- und zwei Wasserstoffatomen bestehen. Beim Gefrieren bilden die Moleküle ein festes Gitter. Wenn das Eis schmilzt, bricht das Gitter und die Moleküle lagern sich wieder dichter zusammen. Würde sich Wasser wie andere Stoffe verhalten, fröre ein See schnell von unten her zu. Das Eis schützt das Wasser darunter vor weiterer Abkühlung; dadurch können Fische und Pflanzen im Winter überleben.