Berlin. Der Ukraine-Konflikt und die damit einhergehende Energiekrise 2022 hat in Deutschland ein Umdenken im Energiesektor befeuert: Weg von den fossilen Brennstoffen und stattdessen auf erneuerbare Energien setzen. Die Pläne von Wirtschaftsminister Robert Habeck für ein Verbot neuer monovalenter Gas- und Ölheizungen ab 2024 treibt viele Eigentümer zusätzlich an. Denn eine Photovoltaikanlage kann mit einer Heizung kombiniert werden – Hybridheizungen sollen eine Alternative zur rein regenerativen Technologien wie der Wärmepumpe sein.
Doch die Kosten für eine Photovoltaikanlage sind trotz staatlicher Förderungen nicht zu unterschätzen. Daher sollten interessierte Eigentümer die Anbieter von Solaranlagen vergleichen und das individuell beste Angebot wählen. Wir haben uns die bekanntesten Anbieter und Online-Shops für Solarenergie-Produkte angeschaut – die besten Produkte finde Sie hier. Neben Kauf und Miete einer neuen Photovoltaikanlage (PV-Anlage) kann auch eine gebrauchte Solaranlage eine Option sein. Was muss dabei beachtet werden? Wichtige Tipps und Hinweise:
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Wie viel würde eine Solaranlage im individuellen Fall kosten? Der Online-Rechner von Musterhaus in Kooperation mit der Berliner Morgenpost zeigt Ihnen die Kosten und erstellt ein unverbindliches Angebot.
Photovoltaikanlage kaufen: Erste Überlegungen – diese Voraussetzungen sollten erfüllt sein
Im ersten Schritt sollten Eigentümer ihren allgemeinen Energiebedarf analysieren. Schauen Sie sich Ihre bisherigen Energierechnungen an und ermitteln Sie den durchschnittlichen Stromverbrauch in Ihrem Haushalt – auf diese Weise erhalten Sie eine Vorstellung davon, wie viel Energie Ihre Photovoltaikanlage erzeugen sollte, um Ihren Bedarf zu decken. Im zweiten Schritt steht die Standortanalyse an: Überprüfen Sie die Ausrichtung und Neigung Ihres Daches – ist ausreichend Sonneneinstrahlung gewährleistet?
Eine südliche Ausrichtung der PV-Anlage ist ideal – auf diese Weise profitieren Sie von der maximalen Sonneneinstrahlung. Der Schatten von umliegenden Gebäuden oder Bäumen kann die Effizienz Ihrer Photovoltaikanlage beeinträchtigen. Die genannten Faktoren sollten vor der Kaufentscheidung grundsätzlich berücksichtigt werden – unabhängig davon, ob eine PV-Anlage gekauft oder gemietet wird. Und auch bei gebrauchten Photovoltaikanlagen sind all die Dinge zu berücksichtigen. Was es im Unterschied zu neuen Systemen sonst noch zu beachten gilt:
- Informationen: Alle HIntergründe und Infos auf unserer Themenseite "Photovoltaik"
- Solartechnologie: Leitfaden – so funktioniert eine Solaranlage
- Investition: Finanzen und Förderung – die Kosten einer Solaranlage auf einen Blick
- Bestellung: Die besten Online-Shops für den Einkauf einer Solaranlage
- Guide: Die Installation einer Photovoltaikanlage in sieben Schritten – so funktioniert es
- Geld sparen? Photovoltaikanlage mieten - Die besten Anbieter im Überblick
Photovoltaikanlage kaufen: Neu oder gebraucht – die Vor- und Nachteile auf einen Blick
Eine neue Photovoltaikanlage bietet die neuesten Technologien, oft längere Garantien und in der Regel eine bessere Effizienz. Gebrauchte Solaranlagen sind stattdessen häufig günstiger in der Anschaffung und können daher eine wirtschaftlich sinnvolle Option sein. Bei gebrauchten Anlagen muss in der Regel zudem auf ein Installationsdienst verzichtet werden. Trotzdem ratsam: Einen Fachmann mit der Installation zu beauftragen. Informieren Sie ihn vorher über die gebrauchte Anlage und lassen Sie sich einen Kostenvoranschlag geben.
Photovoltaikanlage gebraucht kaufen: Das Alter ist entscheidend – Tipps für den sicheren Kauf
Grundsätzlich immer sollte auf die Qualität der Module und des Wechselrichters geachtet werden. Bei einer gebrauchten Photovoltaikanlage ist noch zu beachten: Die Solarzellen verlieren mit der Zeit an Leistungsfähigkeit. Bei einer gebrauchten Anlage sollten Sie daher prüfen, wie alt diese ist – und wie hoch die noch zu erbringende Leistung ausfällt. Schauen Sie sich die gebrauchte Solaranlagem wenn möglich, persönlich an. Lassen Sie sich Dokumente zeigen, die das Alter und den Funktionszustand belegen.

Förderung für gebrauchte Photovoltaikanlage prüfen: mehrere Tausend Euro Zuschuss möglich
Vor der Kaufentscheidung einer Solaranlage sollten Sie sich über mögliche Förderungen und Finanzierungsoptionen informieren. In vielen Fällen können staatliche Zuschüsse oder günstige Kredite in Anspruch genommen werden – diese können die Anschaffungskosten erheblich reduzieren. Dies gilt sowohl für neue als auch für gebrauchte Anlagen. Für Solaranlagen gibt es keine bundeseinheitliche Förderung. Betroffene Eigentümer müssen sich in ihrem jeweiligen Bundesland über die Förderoptionen erkunden – ein Überblick:
Bundesland | Förderprogramm | Art der Förderung | Höhe der Förderung |
Berlin | SolarPlus | Erstellung eines Gutachtens, Beteiligung an den Mehrkosten gegenüber einer Standard-PV-Anlage | Bis zu 300 Euro pro kWh (maximal 15.000 Euro) |
Mecklenburg-Vorpommern | durch: Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern | Zuschuss für den Kauf und die Installation einer steckerfertigen Mini-Solaranlage (nach dem 07.10.2022) | Bis zu 500 Euro pro PV-Anlage und Wohnungseinheit |
Nordrhein-Westfalen | progres.nrw | Förderung von thermischen Solaranlagen für die Gebäudeversorgung | 90 Euro pro Quadratmeter Bruttokollektorfläche |
Schleswig-Holstein | durch: Bezirksregierung Arnsberg | Förderung von Solarkollektoranlagen, Anschluss an Wärmenetze, Förderung für steckerfertige Balkonanlagen, Förderung für stationäre Batteriespeichersysteme (voraussichtlich ab Sommer 2023) | Bis zu 900 Euro für Solarthermie-Anlagen, bis zu 500 Euro für Installations- und Anschlusskosten |
Bayern | 10.000-Häuser-Programm | Zuschuss für Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher | Bis zu 500 Euro für Photovoltaikanlagen und bis zu 3.200 Euro für Batteriespeicher |
Baden-Württemberg | Solaroffensive Baden-Württemberg | Zuschuss für Photovoltaikanlagen | Bis zu 30% der Investitionskosten |
Hessen | Hessische Energiespar-Aktion | Zuschuss für die Installation von Solarkollektoren | Bis zu 40% der Investitionskosten |
Sachsen | SAB Förderung | Zuschuss für Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher | Bis zu 50% der Investitionskosten |
Niedersachsen | NBank | Zuschuss für Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher | Bis zu 30% der Investitionskosten |
Rheinland-Pfalz | nergieagentur Rheinland-Pfalz | Zuschuss für Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher | Bis zu 50% der Investitionskosten |
Thüringen | Thüringer Aufbaubank | Zuschuss für Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher | Bis zu 30% der Investitionskosten |
Sachsen-Anhalt | Investitionsbank Sachsen-Anhalt | Zuschuss für Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher | Bis zu 30% der Investitionskosten |
Saarland | SaarLB | Zuschuss für Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher | Bis zu 30% der Investitionskosten |
Brandenburg | ILB Brandenburg | Zuschuss für Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher | Bis zu 30% der Investitionskosten |
Bremen | Bremer Aufbau-Bank | Zuschuss für Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher | Bis zu 30% der Investitionskosten |
Hamburg | IFB Hamburg | Zuschuss für Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher | Bis zu 30% der Investitionskosten |
Bitte beachten Sie, dass sich die Förderprogramme und -höhen jährlich ändern können. Es ist immer ratsam, die aktuellen Informationen auf den offiziellen Websites der Bundesländer oder Förderinstitute zu überprüfen. Auch können einige Bundesländer regionale oder spezielle Förderprogramme für PV-Anlagen haben, die in der Tabelle nicht aufgeführt sind. Alle Angaben sind ohne Gewähr.
Gebrauchte Photovoltaikanlage installieren: Selbst anbauen oder einen Fachmann beauftragen?
Egal, ob Sie eine neue oder gebrauchte Solaranlage kaufen: Eine professionelle Installation der Anlage ist unerlässlich. Ein qualifizierter Installateur kann sicherstellen, dass die Photovoltaikanlage korrekt installiert wird und optimal funktioniert. Zudem kann er Ihnen wertvolle Tipps zum Betrieb und zur Wartung Ihrer Solaranlage geben. Die Komplexität und technische Spezifikationen einer Solaranlage erfordern spezialisiertes Wissen und Fähigkeiten – diese kann ein qualifizierter Installateur bieten.
Ein Fachmann kann zudem die baulichen Voraussetzungen beurteilen und Ihnen noch vor der Installation wichtige Ratschläge geben. Bei der Installation selbst sorgt ein professioneller Installateur dafür, dass alle Komponenten korrekt montiert und sicher an das Stromnetz angeschlossen werden – dies umfasst nicht nur die Solarmodule selbst, sondern auch den Wechselrichter, die Verkabelung und die Montagesysteme. Eine fachgerechte Installation ist wichtig, um die bestmögliche Leistung und Langlebigkeit einer Solaranlage zu gewährleisten.
Photovoltaikanlage neu oder gebraucht kaufen? Fazit für Eigentümer – das ist zu bedenken
Die Entscheidung zwischen einer neuen und einer gebrauchten Photovoltaikanlage ist nicht einfach. Sie ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig – einschließlich Ihres Budgets, Ihrer Energiebedürfnisse und der spezifischen Umstände Ihres Hauses oder Gebäudes. Primär sind es individuelle Faktoren – daher ist ein pauschales Ja oder Nein zu einer gebrauchten Solaranlage schwierig. Ratsam ist aber immer: Sich die Entscheidung gut überlegen und sich bei Unklarheiten von einem Experten beraten lassen.
Neben qualifizierten Installateuren sind Energieberater oder die Verbraucherzentrale gute Ansprechpartner. Bei einer gebrauchten Solaranlage sollten Sie sich immer fragen: Ist der Zustand noch gut und kann eine ausreichende Leistung erbracht werden? Besteht noch eine Garantie oder fallen unter Umständen zusätzliche Wartungs- oder Reparaturkosten an? Auch das Thema Förderungen sollte man nicht vergessen. Neben neuen gibt es auch für gebrauchte PV-Anlagen staatliche Zuschüsse – je nach Bundesland bis zu 50 Prozent.
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