Ist es ein tausendfacher goldener Handschlag? Eine fragwürdige Frühpensionierungspraxis bei Post und Telekom wird nun von einer Aufsichtsbehörde überprüft.

Mainz. - Bei den Nachfolge-Unternehmen der Bundespost sind in den vergangenen sieben Jahren rund 25 000 Beamte wegen angeblicher Arbeitsunfähigkeit frühpensioniert worden. Wie die Bundesregierung auf eine FDP-Anfrage mitteilte, waren die meisten von ihnen erst 45 bis 48 Jahre alt. Das ARD-Magazin "Report Mainz" berichtete, dabei sei im Einzelfall gar nicht untersucht worden, ob der Betroffene tatsächlich arbeitsunfähig sei. Es sei lediglich "nach Aktenlage" geprüft worden, sagte der Experte Stefan Sell. So wurde ein Telekom-Beamter angeblich wegen Rückenbeschwerden für dienstunfähig erklärt. Nur wenige Monate später habe er die Vereinsmeisterschaft im Tennis gewonnen. Bislang habe die zuständige Aufsichtsbehörde, die Bundesanstalt für Post und Telekommunikation, nur 278 Fälle beanstandet.