Die Seite des Staire-Blatts war von Hackern lahmgelegt worden. Die Staatsanwaltschaft in Paris hat die Ermittlungen aufgenommen.

Paris. Die Internetseite des französischen Satire-Blatts „Charlie Hebdo“ ist wieder online. Auch einige der provokanten Mohammed-Karikaturen waren am Donnerstag wieder über das Netz zu finden. Allerdings gab es beim Surfen auf der Seite immer wieder einzelne Fehlermeldungen.

Die Seite war nach Veröffentlichung der Zeitung mit teils derben islamkritischen Zeichnungen am Mittwoch von Hackern lahmgelegt worden. Deswegen ermittelt auch die Staatsanwaltschaft in Paris. Die gedruckte Ausgabe ist bereits vergriffen. Sie soll an diesem Freitag neu aufgelegt werden.

Entgegen erster Befürchtungen gab es in Frankreich in der Nacht keine besonderen Vorkommnisse wegen der Karikaturen. Allerdings sollen zahlreiche französische Einrichtungen im Ausland vor den Freitagsgebeten sicherheitshalber geschlossen werden. Betroffen sind Botschaften, Konsulate und Schulen in rund 20 Ländern.

Die Debatte um die Zeichnungen in „Charlie Hebdo“ ging weiter. Der Grünen-Europaabgeordnete Daniel Cohn-Bendit nannte die Veröffentlichung in einem TV-Interview „idiotisch“. Mit Blick auf die Unruhen in weiten Teilen der islamischen Welt sagte der Deutsch-Franzose: „Wenn man auf einem Pulverfass sitzt, hat man die Möglichkeit, 30 Sekunden nachzudenken, bevor man ein Streichholz anzündet.“