Berlin . Boris Rhein (CDU) ist der neue Ministerpräsident von Hessen. Eine ungefährdete Wahl trotz enger Mehrheiten. Das Ziel: Machterhalt.

Der Generationenwechsel ist perfekt. Der hessische Landtag wählte Boris Rhein (50) am Dienstag zum Ministerpräsidenten. Der CDU-Politiker erhielt 74 Stimmen, fünf mehr als die schwarz-grüne Koalition an Sitzen (69) im Wiesbadener Landtag hat. Trotz der knappen Mehrheitsverhältnisse galt seine Wahl als reine Formsache, Rhein ging sie auffällig unaufgeregt an.

Was die CDU von ihm erwartet: den Machterhalt. Schließlich stellt sie in Hessen seit 23 Jahren den Regierungschef, seit 2010 hielt Volker Bouffier das Amt inne. Der 70-Jährige war aus Altersgründen zurückgetreten.

Der Plan: Mit einem Amtsbonus in die Wahl

Der Plan: Bis zur Landtagswahl im Herbst 2023 soll Rhein sich profilieren; seinen Bekanntheitsgrad erhöhen. Die CDU spekuliert auf ein Amtsbonus. Den hat Rheins voraussichtliche Herausforderin auch: die langjährige Landespolitiker und jetzige Bundesinnenministerin Nancy Faeser von der SPD.

Ministerpräsident Boris Rhein und die neue Landtagspräsidentin Astrid Wallmann, beide von der CDU.
Ministerpräsident Boris Rhein und die neue Landtagspräsidentin Astrid Wallmann, beide von der CDU.

Boris Rhein galt mal als harter Hund; seinerzeit als Landesinnenminister eine Art Wunschimage. Nach einigen Umwegen und Rückschlägen wurde er 2019 Landtagspräsident – ein Amt, indem er sich dann schon wie ein Landesvater geben konnte.

Wahl: Erste Landtagspräsidentin in Wiesbaden

In einer ersten Ansprache bedankte sich Rhein für das große Vertrauen. Als seine Nachfolgerin im Amt der Landtagspräsidentin wurde die CDU-Abgeordnete Astrid Wallmann mit großer Mehrheit gewählt. Sie ist die erste Frau an der Spitze des hessischen Parlaments. (san)

Dieser Artikel erschien zuerst auf waz.de.