Berlin. Diverse gesetzliche Krankenkassen erhöhen zum neuen Jahr ihre Zusatzbeiträge. Was die Gründe sind – und was Verbraucher wissen müssen.

Mit dem neuen Jahr kommen diverse Änderungen – so steigt etwa der Mindestlohn und der Kinderzuschlag, andere Dinge werden hingegen teuer, etwa Briefe oder Zigaretten.

Und auch einige gesetzliche Krankenkassen haben zum Jahreswechsel ihren Beitragssatz erhoben, wie die "Welt am Sonntag" zuerst berichtete. So hätten 19 von 97 gesetzlichen Kassen ihren Zusatzbeitrag erhöht, insgesamt seien mehr als ein Viertel der 73 Millionen gesetzlich Versicherten betroffen. Zwar hätten auch neun Kassen ihre Beiträge gesenkt, dabei handele es sich aber um sehr viel kleinere Betriebskrankenkassen. Lesen Sie auch: Leistungen: So siegen Sie im Streit mit ihrer Krankenkasse

Die "Welt am Sonntag" bezieht sich auf eine im Internet veröffentlichte Beitragsliste des Spitzenverbands der gesetzlichen Kassen. Darunter sind neun der insgesamt elf Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK). "Die finanzielle Perspektive der gesetzlichen Krankenversicherung GKV hat sich zuletzt verdüstert", sagte die neue Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbands, Carola Reimann, der Zeitung.

Höhere Krankenkassen-Beträge: Kommt "Beitrags-Tsunami"?

Die Anpassungen seien notwendig gewesen, um drohende Milliardenlöcher aus den Jahren 2021 und 2022 zu stopfen. Auch der Vorstandsvorsitzende der DAK-Gesundheit, Andreas Storm, warnte gegenüber der "Welt am Sonntag": "Wenn die Politik nicht aktiv gegensteuert, wird es 2023 einen Beitrags-Tsunami geben." Es brauche dringend einen "schonungslosen Kassensturz für die Finanzen der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung bis zum Jahr 2025". Auch interessant: Krankenkasse wechseln: Zusatzleistungen machen Tarife günstiger

Der Bundestag hatte erst im November eine zusätzliche Milliardenhilfe für die gesetzlichen Krankenversicherungen bewilligt. Das Parlament beschloss für 2022 einen Bundeszuschuss von insgesamt 28,5 Milliarden Euro - und damit noch einmal sieben Milliarden Euro mehr als eigentlich vorgesehen. Hintergrund waren vor allem Zusatzausgaben und Einnahmeausfälle durch die Corona-Pandemie. (dpa/lhel)