Berlin. Jens Spahn hat sich mit seinem Ehemann in Berlin eine Luxus-Villa gekauft. Lange wehrt er sich gegen die Berichte über den Kaufpreis.

Es läuft nicht gut derzeit für den Gesundheitsminister. Am laufenden Band muss sich Jens Spahn für die langsame Impfstofflieferung rechtfertigen. Beim vorübergehenden Stopp des Vakzines von Astrazeneca geriet er massiv in die Kritik – bekam aber immerhin auch einige Unterstützung. Privat muss sich der CDU-Politiker zunehmend auch für seine Investition in eine Luxus-Immobilie erklären.

Dabei hatte Spahn sich lange dagegen gewehrt, dass sein privater Reichtum in den Zeitungen steht. Der Minister hatte gegen Medien wie dem Berliner „Tagesspiegel“ eine Verfügung vor Gericht erwirkt – die Kaufsumme deiner Villa im Berliner Nobelviertel Dahlem sollte öffentlich nicht genannt werden. Immerhin mehr als vier Millionen Euro. Lesen Sie hier: Verteilte das Spahn-Ministerium überteuerte Masken an Apotheken?

Die Spahn-Villa: 1300 Quadratmeter Außengelände, vier Millionen Euro Kaufpreis

Nun aber gibt Spahn den Widerstand gegen die Berichterstattung auf. In einem Schreiben erklärt Spahns Anwalt laut Medienberichten, dass er auf die Beschwerde über eine Nennung des Preises der Villa durch Journalistinnen und Journalisten verzichte. Einen entsprechenden Beschluss fasste das Landgericht Hamburg.

Im vergangenen Jahr hatten Journalisten des „Business Insider“ den Kauf der Villa durch Spahn und seinen Ehemann, den „Bunte“-Journalisten Daniel Funke, bekannt gemacht. Das Haus in „Bestlage“ umfasst knapp 300 Quadratmeter Wohnfläche, plus 1300 Quadratmeter Außengelände und Garten.

Spahn saß im Verwaltungsrat der Sparkasse – die nun den Kredit zahlte

Politisch relevant war der Kauf der Villa vor allem aufgrund der Finanzierung. Den Großteil der Immobilienkredite lieferte die Sparkasse-Westmünsterland – ausgerechnet dort saß Spahn zwischen 2009 und 2015 im Verwaltungsrat – parallel dazu war er Abgeordneter aus der Region im Bundestag. Zumindest die Nähe zum Kreditgeber fällt auf – und ist politisch heikel.

Bisher hat Spahn Details zu dem Vertrag mit der Bank nicht bekannt gegeben. Stattdessen ging der Minister gegen die Berichterstattung rechtlich vor. Nun aber, steckt Spahn eine erste Niederlage ein. Der Kaufpreis darf genannt werden, immerhin mehr als vier Millionen Euro. Auch interessant:Corona: Warum deutsche Gesundheitsdaten bei Amazon landen

(cu/dpa)