Berlin. Um den SPD-Vorsitz bewerben sich nur noch sechs Kandidatenduos. Hilde Mattheis und Dierk Hirschel haben sich unerwartet zurückgezogen.

Da waren es nur noch sechs: Kurz vor Beginn der Mitgliederbefragung über den künftigen Vorsitz der SPD hat sich ein Kandidatenduo zurückgezogen. Die Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis und der Chefökonom der Gewerkschaft Verdi, Dierk Hirschel, haben am Samstag ihren Rückzug verkündet. Sie wollen damit einem anderen „linken“ Kandidatenpaar mehr Chancen bei der Abstimmung ermöglichen. Um die Nachfolge der zurückgetretenen Andrea Nahles ringen somit noch sechs Bewerberteams.

Die Befragung beginnt an diesem Montag (14. Oktober). Das Ergebnis der Befragung der SPD-Mitglieder soll am 26. Oktober feststehen. Bislang gibt es keine eindeutigen Favoriten. Eine Stichwahl erscheint daher wahrscheinlich. Chancen werden jedoch besonders Bundesfinanzminister Olaf Scholz eingeräumt und dem Gesundheitsexperten Karl Lauterbach, der für einen Ausstieg aus der großen Koalition wirbt.

Endgültig entscheiden will die Partei über ihren neuen Vorstand auf einem Parteitag Anfang Dezember in Berlin. Dabei sollen sich die Delegierten an das Votum der Parteibasis halten. Sollte bei der nun beginnenden Mitgliederbefragung jemand für das zurückgetretene Duo Mattheis/Hirschel stimmen, werde die Stimme nach Parteiangaben als ungültig gewertet.

Der Abstimmung stellen sich diese Kandidatenpaare:

  • Klara Geywitz (Beisitzerin SPD-Vorstand) & Olaf Scholz (Bundesfinanzminister)
  • Saskia Esken (Bundestagsabgeordnete) & Norbert Walter-Borjans (Ex-Finanzminister NRW)
  • Petra Köpping (Staatsministerin für Gleichstellung und Integration in Sachsen) & Boris Pistorius (Innenminister Niedersachsen)
  • Gesine Schwan (Zweifache Bundespräsidenten-Kandidatin) & Ralf Stegner (Vize-Parteichef)
  • Christina Kampmann (Ex-Familienministerin NRW) & Michael Roth (Europa-Staatsminister)
  • Nina Scheer (Bundestagsabgeordnete) & Karl Lauterbach (Gesundheitsexperte)

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Am Samstag präsentierten sich die Kandidatenteams auf der letzten von insgesamt 23 Regionalkonferenzen den Parteimitgliedern in München. Alle Bewerber riefen dazu auf, als Partei geschlossen zusammenzustehen. Generalsekretär Lars Klingbeil betonte vor Beginn der Mitgliederbefragung den Gestaltungsanspruch der Sozialdemokraten. „Die SPD wird gebraucht. Die SPD ist noch lange nicht am Ende. Wir wollen diese Gesellschaft gestalten“, sagte Klingbeil in München.

Im September hatten sich bereits das Simone Lange und Alexander Ahrens sowie der Einzelbewerber Karl-Heinz Brunner zurückgezogen. (aky)