Berlin. SPD-Chefin Nahles ist offiziell als Parteichefin zurückgetreten. Was bedeutet das für die Regierung? Alle Entwicklungen im Newsblog.

Wie geht es nach dem Rückzug von Andrea Nahles mit der großen Koalition weiter? Zahlreiche Unions-Politiker haben abermals betont, dass sie mit einer Fortsetzung der Koalition rechnen. Es gibt jedoch auch vereinzelt Stimmen aus Union und der SPD, die sich für ein Ende der großen Koalition aussprechen.

Die Linke und die AfD fordern eine Neuwahl des Bundestags. Wir berichten von den aktuellen Entwicklungen in der Regierung und bei den Sozialdemokraten im Newsblog.

Dienstag, 4. Juni

20.42 Uhr: Der Chef des konservativen „Seeheimer Kreises“ in der SPD, Johannes Kahrs hat am Dienstagabend in Aussicht gestellt, dass auch Nicht-Miglieder über die Spitzenposten in der Partei abstimmen könnten. „Ich persönlich würde auch darum bitten, ob man nicht vielleicht auch Nicht-Mitglieder einbeziehen kann“, sagte Kahrs.

18.27 Uhr: Am Dienstagabend steht für Mitglieder des „Seeheimer Kreises“ innerhalb der SPD die traditionelle Spargelfahrt auf dem Wannsee in Berlin an. Die konservative Gruppe in der SPD wird dabei wohl vor allem über die eigene Krise diskutieren. Dabei könnte die Vergnügungsfahrt auch unter dem Titel stehen:

Auch interessant

16.09 Uhr: Andrea Nahles hat in ihrer Abschiedsrede vor der Fraktion die Abgeordneten aufgerufen, die Demokratie zu verteidigen. Sie erinnere sich gut an ihre erste Rede im Bundestag, damals noch im Bonner „Wasserwerk“, als sie spätabends vor gerade einmal acht Abgeordneten über die Künstlersozialversicherung gesprochen habe. Es sei ein „erhabenes Gefühl“ gewesen.

„Ich war ein aktiver Teil der ersten funktionierenden Demokratie auf deutschem Boden“, sagte Nahles nach Informationen unserer Redaktion am Dienstag in der Sitzung. Diese Gefühl habe sie bei jeder Sitzung im Parlament gespürt.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von einem externen Anbieter, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

„Das ist meine Bitte an euch, dass ihr euch dessen immer bewusst seid. Denn diese Demokratie, das haben wir gemerkt in dieser Legislatur, ist gefährdet“, erklärte Nahles nach Angaben von Teilnehmern mit Blick auf den Einzug der AfD in das Parlament, ohne die Partei beim Namen zu nennen.

14.59 Uhr: Nach dem Rücktritt von Andrea Nahles sollte die Partei aus Sicht des NRW-Landesvorsitzenden Sebastian Hartmann keine übereilten Entscheidungen treffen. „Keine Schnellschüsse, keine Hektik“ solle die Devise sein, sagte der Abgeordnete der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Zu klären sei nun vor allem, wie sich die SPD inhaltlich in der Koalition aufstelle und wie sie ihr Profil schärfen könne. „Es ist nicht auf Personalfragen zu reduzieren.“

14.35 Uhr: Andrea Nahles hat sich nun auch offiziell von der Spitze der Bundestagsfraktion zurückgezogen. Sie erklärte den Rücktritt am Dienstag zu Beginn einer Fraktionssitzung, wie aus Fraktionskreisen verlautete. In einer kurzen Ansprache blickte sie auf ihre Arbeit als Abgeordnete zurück. Dann verließ Nahles die Fraktionssitzung durch einen Hinterausgang.

Bis zur Neuwahl des Fraktionsvorsitzes übernahm der Abgeordnete Rolf Mützenich vorerst die Führung der Geschäfte. Der geschäftsführende Fraktionsvorstand hatte Mützenich darum gebeten.

Das sagt die Kanzlerin zum Nahles-Rücktritt – und so geht s weiter

weitere Videos

    13.20 Uhr: Die SPD verliert laut einer Umfrage weiter an Zustimmung. Die Grünen haben mit 25 Prozent die bislang höchste in einer Insa-Umfrage ermittelte Zustimmung erreicht. In der von der „Bild“-Zeitung veröffentlichten Erhebung liegt die Union mit 26 Prozent nur mit einem Punkt in Führung. Die SPD kommt nach dem Rücktritt von Andrea Nahles vom SPD-Partei- und Fraktionsvorsitz auf 14 Prozent, nur ein Punkt vor der AfD (13 Prozent). FDP und Linke kommen je auf acht Prozent.

    Die GroKo-Partner verlieren damit im Vergleich zur Vorwoche jeweils 1,5 Prozentpunkte.

    10.45 Uhr: Einer der drei kommissarischen SPD-Chefs, Thorsten Schäfer-Gümbel, hat das Verhalten einzelner Parteimitglieder für den Führungswechsel in der Partei verantwortlich gemacht. Der eine oder andere habe die roten Linien der persönlichen Auseinandersetzung überschritten, sagte Schäfer-Gümbel am Dienstag im ZDF-„Morgenmagazin“.

    Den Umgang aus Teilen der Partei mit der ehemaligen Vorsitzenden Andrea Nahles bezeichnete er als „inakzeptabel“. Das kommissarische Führungstrio habe nun die Aufgabe, den Übergang zu schaffen und die „Partei zu sammeln“.

    8.02 Uhr: Die SPD darf die Koalition mit der Union in Berlin nach Ansicht ihres stellvertretenden Bundesvorsitzenden Ralf Stegner nicht aus einer Position der Schwäche heraus verlassen. Seine Partei dürfe einen solchen Schritt nicht gehen, nur weil sie die GroKo nicht mehr ertragen könne, sagte Stegner der Deutschen Presse-Agentur.

    „Man muss das an Ziele binden.“ Wenn zum Beispiel die Grundrente nicht komme oder kein Klimaschutzgesetz, mit dem Deutschland seine Verpflichtungen einhalten kann, könne die Koalition nicht fortbestehen.

    „Aber wenn man sagt, wir gehen raus, weil wir zu schwach sind oder einfach keinen Bock mehr haben, wer soll uns dann eigentlich noch wählen?“, sagte Stegner.

    Montag, 3. Juni

    19.57 Uhr: Die SPD sucht nach dem Rücktritt von Andrea Nahles als Partei- und Fraktionschefin neues Personal. Unser Autor schreibt im Kommentar,

    Auch interessant

    Sie könnte sich an der Doppelspitze der Grünen und dem Auswahlverfahren der CDU orientieren.

    19.22 Uhr: Die Erschütterungen in der SPD könnten auch Auswirkungen auf die EU haben. Die hat aber eigentlich schon mit genug Problemen zu kämpfen.

    Auch interessant

    schreibt unser Korrespondent.

    18.58 Uhr: Wenn es die Troika aus Manuela Schwesig, Malu Dreyer und Thorsten Schäfer-Gümbel nicht machen will: Wer übernimmt dann langfristig den SPD-Vorsitz? Ein weiterer Name drängt sich in der Führungskrise der SPD auf:

    Auch interessant

    18.31 Uhr: Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet hält die Überlebenschancen der großen Koalition offenbar für begrenzt. „Ich glaube, dass sie bis zum Herbst dauert. Bis Weihnachten – das kann keiner sagen“, sagt der CDU-Vize laut „Rheinische Post“ am Montag in Düsseldorf.

    18.24 Uhr: Niedersachsens SPD-Chef Stephan Weil hat eine Urwahl bei der Nachfolgesuche für Andrea Nahles als berechtigten Wunsch der Basis bezeichnet. Es gebe den „sehr berechtigten Wunsch von vielen Mitglieder“, dass sie mitentscheiden und mehr Verantwortung übernehmen möchten – „und das gehört sicherlich auch zu den Lehren von vielen Ereignissen der letzten Jahre.“

    Bei der Debatte um einen Nachfolger wird immer wieder auch sein Name genannt. Er wolle jedoch weiterhin Ministerpräsident in Niedersachsen bleiben, betonte Weil: „Ich fühle mich außerordentlich wohl als Ministerpräsident von Niedersachsen; das ist eine tolle Aufgabe, und ich habe gar nicht die Absicht, mich zu verändern.“

    18.01 Uhr: Zahlreiche CDU-Politiker haben sich bereits gegen vorgezogene Neuwahlen ausgesprochen, doch die Diskussion darum scheint im politischen Berlin dadurch nicht abzuebben. Dabei müssen für Neuwahlen im Bund bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Wir klären auf:

    Auch interessant

    Thorsten Schäfer-Gümbel, SPD-Vorsitzender in Hessen, kündigte eine SPD-Vorstandssitzung für den 24. Juni an.
    Thorsten Schäfer-Gümbel, SPD-Vorsitzender in Hessen, kündigte eine SPD-Vorstandssitzung für den 24. Juni an. © dpa | Wolfgang Kumm

    15.46 Uhr: Thorsten Schäfer-Gümbel kündigte für den 24. Juni eine Vorstandssitzung an. Bei dieser solle über das Verfahren und die Struktur zum künftigen Parteivorsitz beraten werden. Thema solle auch sein, mit welchem Verfahren die SPD die Halbzeitbilanz der Koalition angehen wolle. Schäfer-Gümbel will sich im Herbst aus der Politik zurückziehen – er wechselt als Arbeitsdirektor zur Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ).

    15.44 Uhr: Manuela Schwesig sagte, ihr Platz sei in Mecklenburg-Vorpommern. Dies habe sie so für sich entschieden. Schwesig ist Ministerpräsidentin des Landes. Malu Dreyer sagte, es sei für sie schon lange klar, dass sie als Ministerpräsidentin bei der nächsten Wahl in Rheinland-Pfalz wieder antreten wolle. Deshalb habe sie ausgeschlossen, neue SPD-Chefin zu werden.

    15.18 Uhr: Die SPD-Vize Manuela Schwesig und Malu Dreyer wollen nach dem Rücktritt von Parteichefin Andrea Nahles nicht für den Vorsitz kandidieren. Sie würden die Partei nur für den Übergang bis zu einer Vorsitzenden-Neuwahl führen, kündigten die Ministerpräsidentinnen von Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz am Montag an.

    12.55 Uhr: Digitalstaatsministerin Dorothee Bär (CSU) hat sich kritisch über den Umgang mit der zurückgetretenen SPD-Chefin Andrea Nahles geäußert. „Ich weiß nicht, ob man an der einen oder anderen Stelle mit Männern auch so umgegangen wäre“, sagte Bär am Montag im „Bild“-Interviewformat „Die richtigen Fragen“. „Es wäre schöner, wenn man mit den Politikern auch respektvoll umgeht, wenn sie noch im Amt sind und nicht erst, wenn sie ausgeschieden sind.“

    12.33 Uhr: Der neue SPD-Fraktionsvorsitz könnte Ende Juni neu bestimmt werden. Als dienstältester Fraktionsvize soll Rolf Mützenich bis dahin die Geschäfte führen. Die Fraktion sei in der Lage, alle Themen zu bearbeiten, die im Koalitionsvertrag verabredet seien, sagte Mützenich. Der Kölner gehört der Parlamentarischen Linken (PL) an und in der breiten Öffentlichkeit bislang eher unbekannt.

    11.29 Uhr: Außenminister Heiko Maas (SPD) hat nach Informationen unserer Redaktion vorgeschlagen, dass die SPD künftig von einer Doppelspitze aus einer Frau und einem Mann geführt werden soll. Diese sollten per Urwahl von den rund 450.000 Parteimitgliedern bestimmt werden. „Die Zeit der Hinterzimmer muss endlich vorbei sein. Wir brauchen eine neue Parteispitze, die eine möglichst breite Unterstützung unserer Mitglieder hat“, sagte Maas nach Angaben von Teilnehmern in der laufenden Sitzung des Parteivorstandes in Berlin.

    Empfohlener externer Inhalt
    An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
    Externer Inhalt
    Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

    11.11 Uhr: Andrea Nahles ist am Montag offiziell als Vorsitzende der SPD zurückgetreten. Danach verließ sie die Vorstandssitzung im Berliner Willy-Brandt-Haus mit den Worten „Machen Sie’s gut“. Der Parteivorstand setzte seine Beratungen ohne Nahles fort. Unter anderem soll diskutiert werden, ob der für Dezember geplante Parteitag mit Neuwahl des Vorstands und einer Halbzeitbilanz der großen Koalition vorgezogen wird. Bis zu diesem Parteitag soll die SPD kommissarisch von einem Trio geführt werden.

    Andrea Nahles, bisherige Vorsitzende der SPD.
    Andrea Nahles, bisherige Vorsitzende der SPD. © dpa | Bernd von Jutrczenka

    Die engere Parteiführung schlug dafür die Ministerpräsidentinnen von Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz, Manuela Schwesig und Malu Dreyer, sowie den hessischen SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel vor, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Parteikreisen erfuhr.

    10.30 Uhr: Die SPD soll nach dem Rücktritt von Parteichefin Andrea Nahles zunächst kommissarisch von einem Trio geführt werden. Die engere Parteiführung schlug dafür dem Vorstand am Montag die Ministerpräsidentinnen von Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz, Manuela Schwesig und Malu Dreyer, sowie den hessischen SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel vor, wie die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus Parteikreisen erfuhr.

    9.45 Uhr: Der SPD-Politiker Thomas Oppermann rechnet mit mehreren Kandidaten für die Nachfolge von Andrea Nahles an der SPD-Spitze. Er gehe aber davon aus, dass es bis zur Wahl zwei bis drei Monate dauern werde, sagte der frühere Fraktionschef am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“. Bisher hat nur die Flensburger Oberbürgermeisterin Simone Lange Interesse an einer Kandidatur angedeutet. Vizekanzler Olaf Scholz und der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil haben dagegen schon abgewunken.

    7.55 Uhr: Gregor Gysi, ehemaliger Fraktionschef der Linkspartei und Europa-Chef der Linken, rät der SPD nach dem angekündigten Rückzug von Andrea Nahles dringend zur Aufkündigung der Großen Koalition. Gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ erklärte Gysi: „Es hilft alles nichts: Die SPD muss so schnell wie möglich, also noch in diesem Jahr, die Große Koalition verlassen und versuchen, ein Gegenüber zur Union zu werden.“ Andernfalls versinke die SPD schon bald in Bedeutungslosigkeit, so Gysi weiter.

    6.10 Uhr: Am Montagvormittag (10 Uhr) berät der SPD-Parteivorstand über die nächsten Schritte bei der Suche nach einer neuen Führung. Bereits am Sonntagabend hatte die engste Parteiführung die Entwicklungen diskutiert, aber sich noch nicht auf einen konkreten Vorschlag für das weitere Vorgehen verständigt.

    Das Krisentreffen ging am Sonntagabend ohne Ergebnis zu Ende, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Parteikreisen erfuhr. Allerdings haben bereits einige Kandidaten für den Parteivorsitz abgesagt, darunter SPD-Vize Olaf Scholz und Niedersachsen Ministerpräsident Stephan Weil.

    Sonntag, 2. Juni

    22.12 Uhr: Vizekanzler und SPD-Vizechef Olaf Scholz schließt die Übernahme des SPD-Parteivorsitzes für sich aus. Dies wäre zusammen mit dem Amt eines Bundesministers der Finanzen zeitlich nicht zu schaffen, sagte der Finanzminister in der ARD-Talksendung „Anne Will“. Das gelte sowohl für den kommissarischen Parteivorsitz als auch für die dauerhafte Nachfolge der scheidenden Parteichefin Andrea Nahles. Unsere TV-Kritik:

    Auch interessant

    Stephan Weil schließt Nahles-Nachfolge als SPD-Chef aus

    21.01 Uhr: Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil will nicht die Nachfolge von Andrea Nahles als Parteichef der SPD antreten. „Ich bin und bleibe furchtbar gerne Ministerpräsident aus Niedersachsen und habe keine anderen Ambitionen“, sagte Weil am Sonntag dem NDR-Regionalmagazin „Hallo Niedersachsen“ laut Internetseite des Senders. Weil wurde bisher wie auch die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, als möglicher Nachfolger von Nahles gehandelt.

    Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil.
    Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil. © dpa | Ole Spata

    20.19 Uhr: Die engste CDU-Spitze will die Regierung in der großen Koalition fortführen. Mitglieder des CDU-Präsidiums hätten die Verantwortung betont, die man nun für die Stabilität der Regierung habe, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Sonntag aus der von Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer in Anwesenheit von Kanzlerin Angela Merkel geleiteten Sitzung.

    Man stehe zur großen Koalition und zur Kanzlerin. Die SPD sei ein mahnendes Beispiel, dass persönliche Befindlichkeiten wichtiger seien als die Verantwortung gegenüber dem Land. Soweit werde es bei der CDU nicht kommen, betonten Teilnehmer.

    19.10 Uhr: Bundesaußenminister Heiko Maas hat wegen der Führungskrise in der SPD seine für Montag geplante Frankreich-Reise verschoben. Der SPD-Politiker wollte in Paris eigentlich an einer Kabinettssitzung der französischen Regierung teilnehmen. Stattdessen wird er jetzt zur Sitzung des Parteivorstands in Berlin gehen, der über das weitere Vorgehen nach der Rücktrittsankündigung von Parteichefin Andrea Nahles beraten wird.

    Merkel- Regierungsarbeit mit Verantwortungsbewusstsein fortsetzen.

    weitere Videos

      18.45 Uhr: Thomas Oppermann, früher Chef der SPD-Bundestagsfraktion zweifelt am Fortbestand der großen Koalition. Ihre Berechtigung hänge von der Lösung der wichtigen Probleme der Zukunft ab, sagte der stellvertretende Bundestagspräsident.

      Wenn es etwa beim Klimaschutz, der Einwanderung oder der Digitalisierung keine schnelle Lösungen gebe, „dann verliert die Groko schnell ihre Berechtigung“. Oppermann erklärt: „Und deshalb ist offen, ob es Weihnachten die Groko noch geben wird.“

      18.12 Uhr: Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer spricht sich gegen eine Neuwahl aus. „Wir können ja nicht stehenbleiben, deswegen ist eine Neuwahl mit Sicherheit nicht der beste Weg“, sagt der CDU-Politiker der ARD-Sendung Bericht aus Berlin. „Es bedeutet Stillstand für viele Monate. Besser wäre in der Tat, diese Regierung würde Tritt fassen und vorangehen, aber dazu braucht es eben mehr Gemeinsinn und nicht so viel Eigensinn.“

      Nahles-Rückritt: Angela Merkel will an Regierung festhalten

      CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer  und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wollen weiter an der GroKo festhalten.
      CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wollen weiter an der GroKo festhalten. © dpa | Michael Kappeler

      17.33 Uhr: Kanzlerin Angela Merkel betont trotz der Krise beim Koalitionspartner SPD die Kontinuität der Bundesregierung. „Wir werden die Regierungsarbeit fortsetzen mit aller Ernsthaftigkeit und großem Verantwortungsbewusstsein“,

      Auch interessant

      Merkel verweist auf die Herausforderungen, vor denen Deutschland stehe. Andrea Nahles nennt sie einen „feinen Charakter“.

      Auch interessant

      Kommentar zur Lage der Regierung:

      Auch interessant

      Auch interessant

      Damit zog sie die Konsequenzen aus den Wahlschlappen für die Europawahl und der Bürgerschaftswahl in Bremen.

      Auch interessant

      Auch interessant

      Die Vorsitzenden der SPD seit 1946

      Nach dem Zweiten Weltkrieg musste sich die SPD neu organisieren. Der 1895 in Westpreußen geborene Kurt Ernst Carl Schumacher führte die Partei von 1946 bis 1952.
      Nach dem Zweiten Weltkrieg musste sich die SPD neu organisieren. Der 1895 in Westpreußen geborene Kurt Ernst Carl Schumacher führte die Partei von 1946 bis 1952. © imago/ZUMA/Keystone | imago stock&people
      Nach dem Tod Kurt Schumachers 1952 übernahm der gebürtige Magdeburger Erich Ollenhauer das Amt des SPD-Vorsitzenden. Er war zugleich SPD-Fraktionschef im Bundestag. Beide Ämter hielt er bis zu seinem Tod 1963.
      Nach dem Tod Kurt Schumachers 1952 übernahm der gebürtige Magdeburger Erich Ollenhauer das Amt des SPD-Vorsitzenden. Er war zugleich SPD-Fraktionschef im Bundestag. Beide Ämter hielt er bis zu seinem Tod 1963. © imago/ZUMA/Keystone | imago stock&people
      Der frühere Regierende Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt, übernahm den Parteivorsitz 1964 und hielt das Amt bis 1987.
      Der frühere Regierende Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt, übernahm den Parteivorsitz 1964 und hielt das Amt bis 1987. © BM | imago/ Sven Simon
      Der gebürtige Göttinger Hans-Jochen Vogel war SPD-Vorsitzender von 1987 bis 1991. Zuvor war er unter anderen Bürgermeister von München und Regierender Bürgermeister von Berlin gewesen und hatte zwei Bundesministerien geführt.
      Der gebürtige Göttinger Hans-Jochen Vogel war SPD-Vorsitzender von 1987 bis 1991. Zuvor war er unter anderen Bürgermeister von München und Regierender Bürgermeister von Berlin gewesen und hatte zwei Bundesministerien geführt. © imago stock&people | imago stock&people
      Björn Engholm führte die Sozialdemokraten von 1991 bis 1993. Er war der designierte Kanzlerkandidat seiner Partei, trat im Zuge der Barschel-Affäre aber von allen politischen Ämtern zurück.
      Björn Engholm führte die Sozialdemokraten von 1991 bis 1993. Er war der designierte Kanzlerkandidat seiner Partei, trat im Zuge der Barschel-Affäre aber von allen politischen Ämtern zurück. © imago/Rainer Unkel | imago stock&people
      Nach dem Rücktritt von Björn Engholm führte der spätere Bundespräsident Johannes Rau die SPD kommissarisch.
      Nach dem Rücktritt von Björn Engholm führte der spätere Bundespräsident Johannes Rau die SPD kommissarisch. © imago/photothek | Thomas Imo
      Bei einer Ur-Wahl 1993 sprach sich eine Mehrheit der SPD-Mitglieder für den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Rudolf Scharping aus. Er führte die Partei bis 1995.
      Bei einer Ur-Wahl 1993 sprach sich eine Mehrheit der SPD-Mitglieder für den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Rudolf Scharping aus. Er führte die Partei bis 1995. © imago stock&people | imago stock&people
      Oskar Lafontaine war von 1995 bis 1999 SPD-Vorsitzender. 2005 verließ er die Partei und wechselte zur neu gegründeten Wahlalternative Arbeit & soziale Gerechtigkeit (WASG), die später in der Partei Die Linke aufging.
      Oskar Lafontaine war von 1995 bis 1999 SPD-Vorsitzender. 2005 verließ er die Partei und wechselte zur neu gegründeten Wahlalternative Arbeit & soziale Gerechtigkeit (WASG), die später in der Partei Die Linke aufging. © BM | imago/ Jürgen Eis
      Der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder übernahm den SPD-Vorsitz 1999 und hielt das Amt bis 2004.
      Der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder übernahm den SPD-Vorsitz 1999 und hielt das Amt bis 2004. © imago stock&people | imago stock&people
      Franz Müntefering führte die SPD von 2004 bis 2005. Er verzichtete 2005 auf eine erneute Kandidatur.
      Franz Müntefering führte die SPD von 2004 bis 2005. Er verzichtete 2005 auf eine erneute Kandidatur. © BM | imago/ Rainer Unkel
      Nach Münteferings Rückzug wurde Matthias Platzeck im November 2005 zum Vorsitzenden gewählt. Nach zwei Hörstürzen in den Wochen darauf trat er im April 2006 aus gesundheitlichen Gründen zurück.
      Nach Münteferings Rückzug wurde Matthias Platzeck im November 2005 zum Vorsitzenden gewählt. Nach zwei Hörstürzen in den Wochen darauf trat er im April 2006 aus gesundheitlichen Gründen zurück. © BM | imago/ Michael Schöne
      Kurt Beck übernahm zunächst kommissarisch und wurde dann auf einem Sonderparteitag bestätigt. 2008 erklärte er seinen Rücktritt, nachdem durch Indiskretionen bekannt geworden war, dass Frank-Walter Steinmeier die SPD als Spitzenkandidat in die Bundestagswahl 2009 führen sollte.
      Kurt Beck übernahm zunächst kommissarisch und wurde dann auf einem Sonderparteitag bestätigt. 2008 erklärte er seinen Rücktritt, nachdem durch Indiskretionen bekannt geworden war, dass Frank-Walter Steinmeier die SPD als Spitzenkandidat in die Bundestagswahl 2009 führen sollte. © imago stock&people | imago stock&people
      Franz Müntefering stand von Becks Rücktritt 2008 bis zum schlechten Abschneiden der SPD bei der Bundestagswahl 2009 zum zweiten Mal an der Parteispitze.
      Franz Müntefering stand von Becks Rücktritt 2008 bis zum schlechten Abschneiden der SPD bei der Bundestagswahl 2009 zum zweiten Mal an der Parteispitze. © BM | imago/ Rainer Unkel
      Sigmar Gabriel wurde einer der langjährigsten Vorsitzenden der sozialdemokratischen Partei. Er führte die Partei von 2009 bis 2017 an.
      Sigmar Gabriel wurde einer der langjährigsten Vorsitzenden der sozialdemokratischen Partei. Er führte die Partei von 2009 bis 2017 an. © imago stock&people | imago stock&people
      Martin Schulz wurde am 19. März 2017 zum Vorsitzenden gewählt. Auf innerparteilichen Druck hin erklärte er nach seiner erfolglosen Kanzlerkandidatur am 9. Februar 2018 schriftlich seinen „Verzicht auf den Eintritt in die Bundesregierung“. Am 13. Februar 2018 gab er seinen Rücktritt bekannt.
      Martin Schulz wurde am 19. März 2017 zum Vorsitzenden gewählt. Auf innerparteilichen Druck hin erklärte er nach seiner erfolglosen Kanzlerkandidatur am 9. Februar 2018 schriftlich seinen „Verzicht auf den Eintritt in die Bundesregierung“. Am 13. Februar 2018 gab er seinen Rücktritt bekannt. © imago/ZUMA Press | Emmanuele Contini
      Andrea Nahles, die erste Frau an der Parteispitze, führte die SPD von April 2018 bis Juni 2019. Am 2. Juni 2019 kündigte Nahles ihren Rücktritt als SPD-Vorsitzende und Chefin der Bundestagsfraktion an. Die 48-Jährige legte auch ihr Bundestagsmandat nieder und kündigte an, sich komplett aus der Politik zurückzuziehen.
      Andrea Nahles, die erste Frau an der Parteispitze, führte die SPD von April 2018 bis Juni 2019. Am 2. Juni 2019 kündigte Nahles ihren Rücktritt als SPD-Vorsitzende und Chefin der Bundestagsfraktion an. Die 48-Jährige legte auch ihr Bundestagsmandat nieder und kündigte an, sich komplett aus der Politik zurückzuziehen. © dpa | Bernd von Jutrczenka
      Thorsten Schäfer-Gümbel, SPD-Vorsitzender in Hessen, Manuela Schwesig (Mitte), Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern und Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, übernahmen den Parteivorsitz im Juni 2019 kommissarisch.
      Thorsten Schäfer-Gümbel, SPD-Vorsitzender in Hessen, Manuela Schwesig (Mitte), Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern und Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, übernahmen den Parteivorsitz im Juni 2019 kommissarisch. © Adam Berry/Getty Images | Adam Berry
      Ende 2019 hatten sich sechs Bewerberteams der SPD-Basis in 23 Regionalkonferenzen vorgestellt. Nach der ersten Wahl der Mitglieder gab es kein klares Ergebnis, deshalb traten Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken in einer Stichwahl gegen Vizekanzler Olaf Scholz und Klara Geywitz an. Walter-Borjans und Esken setzten sich durch. Sie führten die Partei von Dezember 2019 bis Dezember 2021.
      Ende 2019 hatten sich sechs Bewerberteams der SPD-Basis in 23 Regionalkonferenzen vorgestellt. Nach der ersten Wahl der Mitglieder gab es kein klares Ergebnis, deshalb traten Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken in einer Stichwahl gegen Vizekanzler Olaf Scholz und Klara Geywitz an. Walter-Borjans und Esken setzten sich durch. Sie führten die Partei von Dezember 2019 bis Dezember 2021. © FUNKE Foto Services | Reto Klar
      Norbert Walter-Borjans schied dann auf eigenen Wunsch aus der Parteiführung aus. Saskia Esken machte weiter. Beim SPD-Parteitag im Dezember 2021 entschied sich die Partei erneut für eine Doppelspitze.
      Norbert Walter-Borjans schied dann auf eigenen Wunsch aus der Parteiführung aus. Saskia Esken machte weiter. Beim SPD-Parteitag im Dezember 2021 entschied sich die Partei erneut für eine Doppelspitze. © dpa
      Neben Esken führt seither der bisherige SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil (*1978) die
      Neben Esken führt seither der bisherige SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil (*1978) die "Alte Tante SPD". © Privat | Privat
      1/20

      Bereits vor dem Rücktritt von Nahles gab es heftige Diskussionen um ihre Zukunft. Medienberichten zufolge soll

      Auch interessant

      anzutreten. Hinterher kündigte er

      Auch interessant

      (les/dpa)