München. Der bayerische Ministerpräsident hat hämische Kommentare für seine Pläne geerntet. Man müsse in die Zukunft blicken, wehrt er sich.

Bayern will ins All. Zumindest zeigt Markus Söder sich davon überzeugt. Am Mittwoch stellte Markus Söder seine Pläne zu „Bavaria One“ vor und

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Die Kritik wies der Ministerpräsident nun zurück: „Wer spöttelt, verkennt, was eine Zukunftsaufgabe ist“, sagte er. Bayern werde auf Dauer nur erfolgreich sein, wenn es den Blick in die Zukunft wage. Es es gehe nicht darum, „Star Trek“ zu machen. Das Weltraumprogramm verspreche viele praktische Vorteile für aktuelle Herausforderungen in Bayern.

Am Mittwoch hatte Söder via Twitter veröffentlicht: „Wir starten Bavaria One. Mit unserem Raumfahrtprogramm entwickeln wir aus dem All Lösungen für Probleme der Menschen, bei Medizin oder Ökologie. Wir investieren 700 Millionen Euro, bauen einen bayerischen Satelliten und gründen die größte Raumfahrt-Fakultät Europas an der TU München“, twitterte er am Dienstag.

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Bereits dieser Beitrag sorgte für Spott. Doch der CSU-Politiker schob noch einen zweiten Tweet nach: „Zukunft heißt Technologie. Bayern ist Marktführer: wir investieren in Digitalisierung, Robotik, künstliche Intelligenz, Hyperloop und Raumfahrt und entwickeln sogar Quantencomputer.“

Söder ist schon im Wahlkampf-Fieber

Dazu postete er ein Foto, das den redenden Söder zeigt, hinter ihm ein Banner mit seinem übergroßen Konterfei, das mit der Aufschrift „Bavaria One – Mission Zukunft“ versehen ist. Wie teilweise der Eindruck erweckt wurde, zeigt das Foto Söder nicht bei der Vorstellung des Programms in der Staatskanzlei, sondern bei einem anschließenden Wahlkampfauftritt bei der Jungen Union. Die JU benutzt das Logo nach eigenen Angaben schon seit August.

„Es ist eine Konzeption, die darauf aus ist, dass wir durch Beobachtung aus dem Weltall Lösungen für bayerische und auch ganz praktische Probleme entwickeln können“, erklärte der Ministerpräsident. „Bavaria One“ sei kein Hirngespinst, sondern ein strategisches Technologiekonzept, das wirtschaftlich und wissenschaftlich Nutzen bringe.

Das Programm, das auf zehn Jahre angelegt ist, umfasst die Gründung der größten Fakultät für Luftfahrt, Raumfahrt und Geodäsie. Diese soll mit 50 Professuren und knapp 2000 Studienplätzen auf dem Ludwig-Bölkow-Campus in München gegründet werden.

Deutschland soll führender Standort für Erdbeobachtung werden

Dafür soll eine Hyperloop-Teststrecke gebaut werden – dort könnten Transportkapseln sich annähend in Schallgeschwindigkeit bewegen. Ergänzt wird diese von dem Bau einer bayerischen Erdbeobachtungssatelliten sowie das erklärte Ziel, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Oberpfaffenhausen zum „führenden Standort für Erdbeobachtung“ auszubauen.

„Bavaria One“ wurde von Raumfahrtexperten unter der Leitung des Professors der Technischen Universität München, Ulrich Walter, entwickelt. Es gäbe bereits ein Rieseninteresse bei Investoren, sagte Walter.

Zahlreiche Twitter-Nutzer kommentierten Söders Beiträge. Während einige meinten, so stelle er sich wohl das Neuland vor, sind andere der Überzeugung, Söders Twitter-Account sei von einem Satire-Magazin gehackt worden. Manch einer bevorzugt einen besseren Handyempfang statt einer Reise ins All.

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Auch aus der Politik kamen hämische Reaktionen:

So kommentierte Dennis Radtke, Europa-Abgeordneter der CDU, den Beitrag: „Vielleicht hätte man in den letzten Monaten besser über diese Themen gesprochen, statt einen Krieg der Sterne gegen die Schwesterpartei und Bundeskanzlerin zu führen.“

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Kevin Kühnert, Bundesvorsitzender der Jusos, meint: „Worin Sie währenddessen nicht investieren: Bezahlbare öffentliche Wohnungen, gebührenfreie Kitas, unbefristete Jobs für Angestellte Lehrkräfte und vieles mehr. Vielleicht muss man wirklich hinterm Mond leben, um Prioritäten so zu setzen.“

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Daniel Schwerd, Die Linke, ehemals Piratenpartei, fragt: „Bavaria One? Fliegen Sie demnächst zum Mars, Herr Söder?“

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Samira El Ouassil, Schauspielerin und ehemalige Die-Partei-Kanzlerkandidatin schrieb: „Es ist für mich ein astrometrisches Wunder, wie man sein eigener Satellit werden kann.“

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(joe/dpa)

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