Berlin. Deutschland ist weniger kinderfreundlich als noch vor drei Jahren. Das ergab eine Forsa-Umfrage anlässlich des heutigen Weltkindertags.

Die Zahl der Menschen, die denkt, dass Deutschland ein kinderfreundliches Land ist, ist in den vergangenen Jahren gesunken. Laut einer Umfrage des Kinderhilfswerks anlässlich des Weltkindertags am heutigen Donnerstag sind nur 56 Prozent der Befragten der Meinung, dass Deutschland ein kinderfreundliches Land ist. Vor drei Jahren waren es noch 58 Prozent. Die Zahl der Menschen, die Deutschland für nicht kinderfreundlich halten, liegt demnach bei 39 Prozent.

Dabei ist einem Großteil der Befragten eine kinderfreundliche Gesellschaft wichtig. 85 Prozent sehen es laut der Umfrage als sehr wichtig oder wichtig an, dass sich die Politik genügend um die Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland kümmert. Dass sie dies tatsächlich tut, meinen hingegen nur 16 Prozent.

Kinderhilfswerk sieht Ergebnisse als Armutszeugnis

„Die Ergebnisse der Umfrage zum Weltkindertag 2018 sind ein Armutszeugnis für unser Land“, sagte der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks, Thomas Krüger. „Die Diskrepanz zwischen den Ansprüchen der Menschen an eine kinderfreundliche Gesellschaft und deren Verwirklichung ist teilweise erschreckend.“

Das Deutsche Kinderhilfswerk hatte die Umfrage zum Weltkindertag in Auftrag gegeben. Der Kindertag soll auf die Rechte und Bedürfnisse von Kindern aufmerksam machen, so das Kinderhilfswerk. Der Tag geht zurück auf eine Initiative der Vereinten Nationen aus dem Jahr 1954. Seitdem wird der Tag weltweit begangen.

Google feiert Weltkindertag mit speziellem Doodle

Das Google Doodle zum Weltkindertag am 20.09.
Das Google Doodle zum Weltkindertag am 20.09. © Google | Google

In Deutschland gibt es neben dem Kindertag am 20. September auch noch einen Kindertag am 1. Juni. Dieser Tag wurde in der DDR und anderen sozialistischen Ländern seit 1950 begangen. Seit der deutschen Wiedervereinigung gibt es nun zwei Kindertage. Anlässlich des heutigen Weltkindertages hat Google sein Logo geändert. Es zeigt den Schriftzug des Unternehmens als kleine Marschkapelle und wird Nutzern in Deutschland, Österreich und der Schweiz angezeigt. (sige/dpa)