Berlin/Chemnitz. Der Termin steht noch nicht fest, aber klar ist: Die Bundeskanzlerin kommt nach den Ausschreitungen der letzten Tage nach Sachsen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will nach den fremdenfeindlichen Demonstrationen und Ausschreitungen in Chemnitz die sächsische Stadt besuchen. Das bestätigte das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung am Dienstagabend auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd). Zuerst hatte der MDR über das geplante Treffen berichtet.

Merkel habe dazu eine Einladung der Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (SPD) angenommen. „Ein konkreter Termin wird zu gegebener Zeit vereinbart und bekanntgegeben“, sagte ein Sprecher.

Dritter Verdächtiger wird gesucht

Am vergangenen Freitag hatte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) als erstes Mitglied der Bundesregierung Chemnitz besucht und Blumen an dem Ort abgelegt, wo am 26. August ein 35-Jähriger mutmaßlich von

Das „Wir sind mehr“-Konzert in Chemnitz

In Chemnitz spielen am Montag Bands unter dem Motto „#wirsindmehr“ gegen Rechts. Mit dabei: Marteria, Kraftklub und die Toten Hosen. Als Erstes betrat der in Chemnitz geborene Dancehall-Sänger Trettmann die Bühne.
In Chemnitz spielen am Montag Bands unter dem Motto „#wirsindmehr“ gegen Rechts. Mit dabei: Marteria, Kraftklub und die Toten Hosen. Als Erstes betrat der in Chemnitz geborene Dancehall-Sänger Trettmann die Bühne. © REUTERS | HANNIBAL HANSCHKE
Die Bands wollen damit ein Zeichen gegen Rassismus, Ausländerfeindlichkeit und Gewalt setzen.
Die Bands wollen damit ein Zeichen gegen Rassismus, Ausländerfeindlichkeit und Gewalt setzen. © dpa | Sebastian Willnow
„Toleranz ist supi cool!“: Konzertbesucher machen mit Schildern ihre Haltung klar. Die Stadtverwaltung teilte mit, dass bis zum frühen Abend rund 50.000 Besucher gekommen waren
„Toleranz ist supi cool!“: Konzertbesucher machen mit Schildern ihre Haltung klar. Die Stadtverwaltung teilte mit, dass bis zum frühen Abend rund 50.000 Besucher gekommen waren © REUTERS | HANNIBAL HANSCHKE
Herz und Hirn statt Hetze: Auch das war eine der Forderung der Besucher.
Herz und Hirn statt Hetze: Auch das war eine der Forderung der Besucher. © dpa | Julian Stratenschulte
Über Facebook hatten sich sogar weit mehr als 30.000 Besucher für die Veranstaltung angekündigt. Wegen des erwarteten Andrangs musste das Konzert auf einen größeren Platz verlegt werden.
Über Facebook hatten sich sogar weit mehr als 30.000 Besucher für die Veranstaltung angekündigt. Wegen des erwarteten Andrangs musste das Konzert auf einen größeren Platz verlegt werden. © REUTERS | HANNIBAL HANSCHKE
Vor dem ersten Musik-Act wurde eine Schweigeminute für den auf einem Chemnitzer Stadtfest getöeteten Daniel H. abgehalten.
Vor dem ersten Musik-Act wurde eine Schweigeminute für den auf einem Chemnitzer Stadtfest getöeteten Daniel H. abgehalten. © REUTERS | HANNIBAL HANSCHKE
Tausende Konzert-Besucher skandierten „Nazis raus!“, bevor die Bands loslegten.
Tausende Konzert-Besucher skandierten „Nazis raus!“, bevor die Bands loslegten. © REUTERS | HANNIBAL HANSCHKE
Der Rapper Trettmann durfte in seiner Heimatstadt als Erster auf die Bühne.
Der Rapper Trettmann durfte in seiner Heimatstadt als Erster auf die Bühne. © dpa | Sebastian Willnow
Nicht nur mit Sprechchören, sondern auch mit Bannern und ihre Kleidung wollten viele Besucher Zeichen gegen Nazis setzen.
Nicht nur mit Sprechchören, sondern auch mit Bannern und ihre Kleidung wollten viele Besucher Zeichen gegen Nazis setzen. © Getty Images | Matthias Rietschel
Laut Stadtverwaltung waren am frühen Abend rund 50.000 Besucher zu dem Konzert gekommen.
Laut Stadtverwaltung waren am frühen Abend rund 50.000 Besucher zu dem Konzert gekommen. © REUTERS | HANNIBAL HANSCHKE
Jan „Monchi“ Gorkow beim Auftritt von Feine Sahne Fischfilet.
Jan „Monchi“ Gorkow beim Auftritt von Feine Sahne Fischfilet. © dpa | Sebastian Kahnert
Tarek (links) von K.I.Z. beim Auftritt der Berliner Rap-Kombo.
Tarek (links) von K.I.Z. beim Auftritt der Berliner Rap-Kombo. © dpa | Sebastian Kahnert
Einige Zuschauer mussten ihre Kletterkünste unter Beweis stellen, um einen freien Blick auf die Bühne zu bekommen.
Einige Zuschauer mussten ihre Kletterkünste unter Beweis stellen, um einen freien Blick auf die Bühne zu bekommen. © REUTERS | HANNIBAL HANSCHKE
Maxim und der Rest von K.I.Z. setzen sich bei „Wir sind mehr“ nicht zum ersten Mal gegen Nazis ein.
Maxim und der Rest von K.I.Z. setzen sich bei „Wir sind mehr“ nicht zum ersten Mal gegen Nazis ein. © dpa | Sebastian Kahnert
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zwei Asylsuchenden im Streit erstochen worden war. Giffey hatte danach in einem Interview dafür plädiert, dass auch weitere Vertreter der Bundesregierung nach Chemnitz reisen.

Nach dem Tod des 35-Jährigen vor mehr als einer Wochen war es

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gekommen, vor allem von rechten Gruppierungen. Als Reaktion darauf hatten mehrere Musiker am Montagabend zu

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    Am Dienstag hatte die Polizei bekannt gegeben, dass

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