Berlin. Warum traf sich Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen 2015 mit Frauke Petry? Die SPD findet seine Auskünfte „sehr halbherzig“.

Nach der Opposition geht auch die SPD in der sogenannten „Petry-Affäre“ zunehmend auf Abstand zum Präsidenten des Bundesamts für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen. SPD-Innenpolitiker Burkhard Lischka sagte unserer Redaktion, „ich habe die große Befürchtung, dass Herr Maaßen sich selbst beschädigt und – viel schlimmer – am Ende auch sein Amt“.

Es sei jetzt an der Zeit, „die Karten auf den Tisch zu legen“. Das müsse er spätestens im September vor dem parlamentarischen Kontrollgremium des Bundestages tun, „das wird mit Sicherheit auf der Tagesordnung stehen.“

SPD kritisiert Maaßens Schweigen

Maaßen solle erklären, wann und wie oft er sich 2015 mit der

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getroffen habe und wie es überhaupt dazu gekommen sei. Maaßen habe dazu bisher „ziemlich wenig“ gesagt, sein Informationsverhalten sei „sehr halbherzig“. Die AfD sei 2015 noch nicht im Bundestag gewesen, erinnerte Lischka.

Unterdessen bestätigte ein FDP-Sprecher gegenüber unserer Redaktion, „ein Kennenlern-Termin“ von Parteichef

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und Maaßen im Jahr 2017. Zum Zeitpunkt des Treffens waren auch die Liberalen noch nicht im Bundestag.

Maaßen bestätigt Treffen mit Petry nicht

Maaßen hatte gegenüber unserer Redaktion beteuert, dass er die AfD nicht beraten und ihr insbesondere keine Tipps darüber gegeben habe, wie sie sich einer Beobachtung durch seine Behörde entziehen könne. Maaßen verweigert aber bisher eine Auskunft darüber, ob er sich mit Petry getroffen habe. Zu Gesprächen mit Vertretern von Parteien sage er grundsätzlich nichts, weil sie vertraulich seien. (san)

Die Karriere der Frauke Petry

Sie machte als AfD-Vorsitzende Furore, dann verließ sie die Partei im Streit. Frauke Petry blieb aber als Abgeordnete im Bundestag. Daran änderte auch ihr spektakulärer Abgang nichts, als Petry am Tag nach der Bundestagswahl eine Pressekonferenz der AfD-Spitze demonstrativ verließ.
Sie machte als AfD-Vorsitzende Furore, dann verließ sie die Partei im Streit. Frauke Petry blieb aber als Abgeordnete im Bundestag. Daran änderte auch ihr spektakulärer Abgang nichts, als Petry am Tag nach der Bundestagswahl eine Pressekonferenz der AfD-Spitze demonstrativ verließ. © REUTERS | REUTERS / FABRIZIO BENSCH
Petry hatte den Auftritt vor der Bundespressekonferenz für ihre Abrechnung mit dem Parteikollegen genutzt.
Petry hatte den Auftritt vor der Bundespressekonferenz für ihre Abrechnung mit dem Parteikollegen genutzt. © REUTERS | REUTERS / FABRIZIO BENSCH
Auf dem Gründungsparteitag der AfD im Frühjahr 2013 trat Frauke Petry erstmals in größerem Rahmen in Erscheinung.
Auf dem Gründungsparteitag der AfD im Frühjahr 2013 trat Frauke Petry erstmals in größerem Rahmen in Erscheinung. © imago | Reiner Zensen
In der Führungsspitze der noch jungen Partei war Frauke Petry die einzige Frau.
In der Führungsspitze der noch jungen Partei war Frauke Petry die einzige Frau. © imago | Raphael Huenerfauth
Schnell wurde sie zum Gesicht der AfD.
Schnell wurde sie zum Gesicht der AfD. © imago | IPON
Die AfD huldigte ihrer Vorsitzenden Frauke Petry, hier auf dem Bundesparteitag im Frühjahr 2016.
Die AfD huldigte ihrer Vorsitzenden Frauke Petry, hier auf dem Bundesparteitag im Frühjahr 2016. © dpa | Christoph Schmidt
Mit ihrem Mann Marcus Pretzell, der auch AfD-Landesvorsitzender in Nordrhein-Westfalen war, bildete Petry lange Zeit eine Art politisches Doppel. Inzwischen haben beide die AfD verlassen.
Mit ihrem Mann Marcus Pretzell, der auch AfD-Landesvorsitzender in Nordrhein-Westfalen war, bildete Petry lange Zeit eine Art politisches Doppel. Inzwischen haben beide die AfD verlassen. © imago | Müller-Stauffenberg
Auch in ihrem Heimatverband Sachsen bekam Frauke Petry Probleme. Das Foto zeigt sie mit Uwe Wurlitzer, Generalsekretär der AfD in Sachsen.
Auch in ihrem Heimatverband Sachsen bekam Frauke Petry Probleme. Das Foto zeigt sie mit Uwe Wurlitzer, Generalsekretär der AfD in Sachsen. © dpa | Monika Skolimowska
Im Bundestagswahlkampf sorgte Frauke Petry für Schlagzeilen, als sie mit ihrem gerade erst geborenen Kind für ein Wahlplakat der AfD posierte.
Im Bundestagswahlkampf sorgte Frauke Petry für Schlagzeilen, als sie mit ihrem gerade erst geborenen Kind für ein Wahlplakat der AfD posierte. © dpa | Monika Skolimowska
Was aus Frauke Petry politisch wird, ist unklar. Auch die Frage, ob sie eine neue Partei gründen will, ließ sie offen.
Was aus Frauke Petry politisch wird, ist unklar. Auch die Frage, ob sie eine neue Partei gründen will, ließ sie offen. © dpa | Monika Skolimowska
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