Nagasaki/Hiroshima. Der Name Hiroshima wurde zum Synonym für die todbringende Atombombe. Doch auch in Nagasaki starben Zehntausende durch die Bombe.

Der Name Nagasaki stand ursprünglich nicht auf der Liste der Ziele, die die amerikanische Regierung und das US-Militär 1945 für den Abwurf einer Atombombe erstellt hatten. Doch weil die alte Kaiserstadt Kyoto als kulturelles Zentrum Japans gestrichen wurde, rückte die Industriestadt gleichsam nach.

Am 9. August 1945, drei Tage nach dem Atombombenabwurf auf Hiroshima, brachte eine zweite amerikanische Atombombe Tod und Zerstörung auch nach Hiroshima. An diesem Donnerstag, 73 Jahre danach, gedenkt die Stadt der geschätzt 60.000 bis 80.000 Menschen, die direkt durch die Bombe getötet wurden oder an den Folgen starben.

Um 11.02 Uhr fiel die Bombe auf Nagasaki

„Fat Man“ hatten die Amerikaner die Plutoniumbombe mit einer Sprengkraft von 22.000 Tonnen getauft, die der damals 25-jährige Bomberpilot Charles W. Sweeney um 11.02 Uhr abwarf. Drei Tage zuvor hatte die Bombe in Hiroshima noch den Beinamen „Little Boy“ bekommen.

Bereits am 6. August hatten die Menschen in Hiroshima des Abwurfs der Atombombe auf die Großstadt vor 73 Jahren gedacht. Um 8.15 Uhr, also zu dem Zeitpunkt, an dem am 6. August 1945 der amerikanische Bomber „Enola Gay“ die erste jemals in einem Krieg eingesetzte Atombombe über Hiroshima abwarf, legten die Menschen am Montag eine Schweigeminute ein.

Zehntausende Bewohner Hiroshimas waren damals sofort tot, insgesamt starben bis Ende 1945 schätzungsweise 140.000 Menschen.

Hiroshimas Bürgermeister für Welt ohne Atomwaffen

Hiroshimas Bürgermeister Kazumi Matsui.
Hiroshimas Bürgermeister Kazumi Matsui. © dpa | -

Bei einer Gedenkzeremonie am Montagmorgen rief Hiroshimas Bürgermeister Kazumi Matsui sein Land auf, eine führende Rolle in der internationalen Gemeinschaft einzunehmen, durch „Dialog und Kooperation eine Welt ohne Atomwaffen“ zu schaffen. (W.B./dpa)