Köln. Die Bundesregierung hat sich mit ihrem internen Streit keinen Gefallen getan. Vor allem der Beliebtheit von Seehofer hat er geschadet.

Der Asylstreit hat das Ansehen der Bundesregierung in der Bevölkerung ramponiert. 78 Prozent sind nach dem neuen ARD-„Deutschlandtrend“ gar nicht oder weniger zufrieden mit der Arbeit des Kabinetts von Kanzlerin Angela Merkel (CDU).

Der Anteil der Unzufriedenen stieg in der Erhebung von Infratest dimap im Vergleich zum Juni um 15 Prozentpunkte, wie der WDR am Donnerstag mitteilte. Zufrieden oder sehr zufrieden mit der Arbeit der Bundesregierung sind nur noch 21 Prozent der Befragten (minus 16).

Seehofers Beliebtheit im Rekordtief

Der unionsinterne Streit um die Zurückweisung von Flüchtlingen schadet Innenminister Horst Seehofer (CSU) wesentlich mehr als Kanzlerin Merkel: Während diese nur zwei Punkte an Zustimmung verliert und auf 48 Prozent kommt, sacken die Werte für den CSU-Chef um 16 Punkte auf 27 Prozent ab – der niedrigste Wert, der für Seehofer im ARD-„Deutschlandtrend“ jemals gemessen wurde.

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    Drei Viertel der Befragten (73 Prozent) finden, dass Seehofer die Union mit seinem Verhalten geschwächt habe. Das Gros (70 beziehungsweise 66 Prozent) meint auch,

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    und Merkel die Union nicht mehr richtig im Griff hat.

    Geringster jemals gemessener Rückhalt für Schwarz-Rot

    Wäre am Sonntag Bundestagswahl, käme die Union auf 30 Prozent (minus eins), die SPD unverändert auf 18 Prozent. „Mit zusammen 48 Prozent ist es der geringste Rückhalt in der Wahlbevölkerung, der bisher für Union und SPD gemeinsam im ARD-„Deutschlandtrend“ gemessen wurde“, hieß es. Mit 16 beziehungsweise 14 Prozent könnten AfD und Grüne je einen Punkt gutmachen. Die Linke verlöre einen Punkt auf 9 Prozent. Die FDP bliebe mit unverändert 8 Prozent kleinste Bundestagsfraktion.

    Ein Streitpunkt war die Einrichtung sogenannter

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    61 Prozent der Befragten finden diese richtig, 34 Prozent nicht. Doch der Verdruss nimmt zu: Mehr als die Hälfte (56 Prozent) gab an, dass das Thema Asyl und Flüchtlinge in der aktuellen politischen Debatte zu viel Raum einnehme.

    (dpa)