Berlin. Die Ukraine hat mit dem angeblichen Tod von Babtschenko eine unsägliche Räuberpistole eingefädelt. Das schadet seiner Glaubwürdigkeit.

Noch sind die Einzelheiten zur der fingierten Ermordung des russischen Kriegsreporters

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nicht klar. Noch steckt die ganze Angelegenheit im Nebel zwischen Geheimdiensten, Polizei und Politik. Fest steht aber: Die Welt wurde an der Nase herumgeführt. Der ukrainische Nachrichtendienst SBU hatte offenbar die Ermordung inszeniert, angeblich um russische Auftragskiller anzulocken. Die Operation sollte einen „Beweis“ für die finsteren Machenschaften des Kremls liefern.

Und es schien alles ins vermeintlich

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zu passen: Ein russischer Journalist, der die Rolle Moskaus in Tschetschenien, Georgien und in der Ostukraine kritisch beleuchtet hatte, wurde vor seiner Wohnung in Kiew erschossen. Kein Wunder, dass die Reflexe wie bestellt funktionierten. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der gerade auf Staatsbesuch in Kiew war, empörte sich über das, was als feige Tat durch die Medien ging. Der britische Außenminister Boris Johnson kritisierte ebenso den Schlag gegen die Pressefreiheit wie sein deutscher Amtskollege Heiko Maas.

Wasser auf die Mühlen des russischen Präsidenten

Der ukrainische Präsidenten Petro Poroschenko hat nicht nur eine unsägliche Räuberpistole eingefädelt. Alle Staats- und Regierungschefs, die den vermeintlichen Mord verurteilten, müssen sich gefoppt fühlen. Mit dieser Aktion hat die Regierung in Kiew ihre Glaubwürdigkeit schwer beschädigt. Künftig wird man bei jeder Behauptung von Poroschenko & Co. zweimal hinhören.

Das ist Wasser auf die Mühlen des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Er hat bekanntlich weder in der Ostukraine noch in Syrien eine weiße Weste. Aber er kann künftig bei allen Vorwürfen auf die Kiewer Propaganda-Abteilung verweisen, die mal wieder eine Kampagne gegen ihn fahre. Poroschenko hat sich im Fall Babtschenko auf grandiose Weise ins Knie geschossen.