Berlin. Im Mai droht in Israel ein heftiger Gewaltausbruch. Verschiedene Konflikte schwelen gleichzeitig. Was macht die Lage so gefährlich?

Die US-Botschaft zieht nach

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, der Konflikt zwischen Israel und dem

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schwelt weiter, der 70. Jahrestag der Staatsgründung provoziert palästinensische Proteste: Israel stehen unruhige Tage bevor, in denen

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zu eskalieren drohen.

Warum herrscht gerade in diesen Tagen so große Nervosität im Land? Verschiedene hochsensible Ereignisse fallen im Monat Mai zusammen. Beobachter befürchten eine neue Eskalation der Gewalt. Für Spannungen sorgen vor allem diese vier Punkte.

Umzug der US-Botschaft nach Jerusalem

In einem höchst umstrittenen Schritt eröffnen die USA an diesem Montag ihre

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. Bislang residierte die Botschaft in tel Aviv. US-Präsident Donald Trump hatte die sowohl für Juden als auch für Muslime heilige Stadt im Dezember im Alleingang als Hauptstadt Israels anerkannt. Dies löste schwere Unruhen in den Palästinensergebieten aus. Israel feiert den Schritt dagegen als politischen Triumph.

Die Entscheidung stieß international auf heftige Kritik und gilt den Palästinensern als Zerstörung des Plans einer Zwei-Staaten-Lösung. Trump betonte allerdings auch, trotz der Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels müsse der künftige Grenzverlauf in der Stadt in Verhandlungen beider Seiten geklärt werden.

Das sind die heiligen Stätten Jerusalems

Der Felsendom in Jerusalem: Die goldene Kuppel wirkt wie ein Wahrzeichen für die ganze Stadt. Es handelt sich bei dem Bauwerk um eines der Heiligtümer des Islam. In Israel liegen die heiligen Stätten von Judentum, Christentum und Islam. Wir zeigen sie.
Der Felsendom in Jerusalem: Die goldene Kuppel wirkt wie ein Wahrzeichen für die ganze Stadt. Es handelt sich bei dem Bauwerk um eines der Heiligtümer des Islam. In Israel liegen die heiligen Stätten von Judentum, Christentum und Islam. Wir zeigen sie. © Getty Images | Spencer Platt
Nahe des Felsendoms (mit goldener Kuppel) befindet sich die Al-Aksa-Moschee mit dunkler Kuppel. Sie ist die drittwichtigste Moschee des Islam.
Nahe des Felsendoms (mit goldener Kuppel) befindet sich die Al-Aksa-Moschee mit dunkler Kuppel. Sie ist die drittwichtigste Moschee des Islam. © Getty Images | Spencer Platt
Der Tempelberg befindet sich im südöstlichen Teil der Altstadt von Jerusalem.
Der Tempelberg befindet sich im südöstlichen Teil der Altstadt von Jerusalem. © dpa | Oded Balilty
Die Grabeskirche in der Altstadt: Sie gilt als das wichtigste Heiligtum des Christentums. Laut Überlieferung wurde Jesus Christus hier nach seiner Kreuzigung begraben. Traditionell feiern Gläubige dort auch das Osterereignis: die Auferstehung Christi.
Die Grabeskirche in der Altstadt: Sie gilt als das wichtigste Heiligtum des Christentums. Laut Überlieferung wurde Jesus Christus hier nach seiner Kreuzigung begraben. Traditionell feiern Gläubige dort auch das Osterereignis: die Auferstehung Christi. © DEBBIE HILL | Debbie Hill
Blick ins Innere der Basilika.
Blick ins Innere der Basilika. © picture alliance/AP Photo | dpa Picture-Alliance / Dusan Vranic
Die Golgotakapelle mit dem griechisch-orthodoxen Kreuzigungsaltar in der Grabeskirche. Das aramäische Wort Golgota (Golgatha) bedeutet Schädel, die Bezeichnung für eine Felsformation, die die Form eines Schädels aufwies. Zwischen den Säulen, die die Altarplatte tragen, befindet sich das Felsloch, in dem das Kreuz gestanden haben soll, an dem Jesus starb. Viele Gläubige kriechen an diese Stelle unter die Altarplatte. Die Kapelle ist die 14. Station der Via Dolorosa.
Die Golgotakapelle mit dem griechisch-orthodoxen Kreuzigungsaltar in der Grabeskirche. Das aramäische Wort Golgota (Golgatha) bedeutet Schädel, die Bezeichnung für eine Felsformation, die die Form eines Schädels aufwies. Zwischen den Säulen, die die Altarplatte tragen, befindet sich das Felsloch, in dem das Kreuz gestanden haben soll, an dem Jesus starb. Viele Gläubige kriechen an diese Stelle unter die Altarplatte. Die Kapelle ist die 14. Station der Via Dolorosa. © © epd-bild / Norbert Neetz | Norbert Neetz
Die Via Dolorosa: In der Jerusalemer Altstadt erinnern am Karfreitag Tausende christliche Pilger auf dem Weg des Schmerzen an das Leiden und Sterben Jesu.
Die Via Dolorosa: In der Jerusalemer Altstadt erinnern am Karfreitag Tausende christliche Pilger auf dem Weg des Schmerzen an das Leiden und Sterben Jesu. © REUTERS | REUTERS / AMIR COHEN
Die Strecke vom Löwentor bis zur Grabeskirche soll in biblischer Zeit den Amtssitz des römischen Stadthalters Pontius Pilatus mit der Hinrichtungsstätte auf dem Hügel Golgotha verbunden haben. Wie Jesus schultern viele Gläubige auf der Via Dolorosa ein Holzkreuz.
Die Strecke vom Löwentor bis zur Grabeskirche soll in biblischer Zeit den Amtssitz des römischen Stadthalters Pontius Pilatus mit der Hinrichtungsstätte auf dem Hügel Golgotha verbunden haben. Wie Jesus schultern viele Gläubige auf der Via Dolorosa ein Holzkreuz. © © epd-bild / Debbie Hill | Debbie Hill
Die Klagemauer in Jerusalem: Sie gilt als eine der wichtigsten heiligen Stätten des Judentums.
Die Klagemauer in Jerusalem: Sie gilt als eine der wichtigsten heiligen Stätten des Judentums. © © epd-bild / Fröhlich | Fröhlich
Papst Franziskus bei seinem Besuch der Klagemauer im Mai 2014. Das Foto zeigt ihn, wie er ein Bittgesuch um Frieden in die Ritzen des Bauwerks steckt. Das machen auch viele andere Gläubige.
Papst Franziskus bei seinem Besuch der Klagemauer im Mai 2014. Das Foto zeigt ihn, wie er ein Bittgesuch um Frieden in die Ritzen des Bauwerks steckt. Das machen auch viele andere Gläubige. © epd | Osservatore Romano
Der Garten Gethsemane („Ölpresse“) am Fuße des Ölberges in Jerusalem: Hier soll  Jesus vor seiner Festnahme gebetet haben und durch den Judaskuss verraten worden sein.
Der Garten Gethsemane („Ölpresse“) am Fuße des Ölberges in Jerusalem: Hier soll Jesus vor seiner Festnahme gebetet haben und durch den Judaskuss verraten worden sein. © epd | Gerold Meppelink
Die „Kirche aller Nationen“ steht im Garten Gethsemane. Auch bekannt als Todesangstbasilika entstand sie mit Spenden vieler Nationen zwischen 1919 und 1924.
Die „Kirche aller Nationen“ steht im Garten Gethsemane. Auch bekannt als Todesangstbasilika entstand sie mit Spenden vieler Nationen zwischen 1919 und 1924. © © epd-bild / Norbert Neetz | Norbert Neetz
Die Himmelfahrtskapelle liegt auf der höchsten Stelle des Ölberges. Der Überlieferung zufolge soll Jesus Christus von hier aus zum Himmel aufgefahren sein.
Die Himmelfahrtskapelle liegt auf der höchsten Stelle des Ölberges. Der Überlieferung zufolge soll Jesus Christus von hier aus zum Himmel aufgefahren sein. © © epd-bild / Fröhlich | Fröhlich
Im Inneren der Kapelle ist der angeblich letzte Fußabdruck Jesu zu sehen.
Im Inneren der Kapelle ist der angeblich letzte Fußabdruck Jesu zu sehen. © epd | Gerold Meppelink
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Palästinenser erinnern an Vertreibung

Einen Tag nach dem

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begehen die Palästinenser am Dienstag (15. Mai) den Tag der Nakba (Katastrophe), an dem sie an Flucht und Vertreibung Hunderttausender Palästinenser im Zuge der israelischen Staatsgründung 1948 erinnern.

Es ist zudem der Höhepunkt des „Marschs der Rückkehr“ – ein sechswöchiger Proteste im Gazastreifen anlässlich des Jahrestags der israelischen Staatsgründung. Dabei sind seit Ende März bei gewaltsamen Konfrontationen von Palästinensern mit israelischen Soldaten an der Gaza-Grenze mehrere Dutzend Palästinenser getötet und Tausende verletzt worden.

Den Jahrestag greift auch die Hamas im Gazastreifen auf. Der Hamas-Chef Ismail Hanija rief dazu auf, am Tag der Nakba mit einer „Menschenflut“ die Grenze zu Israel zu stürmen. Die Hamas wird von Israel, EU und USA als Terrororganisation eingestuft und hat sich die Zerstörung des Staates Israel auf die Fahne geschrieben.

Ramadan führt zu Protesten

Am 16. Mai beginnt auch der muslimische

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. In den vergangenen Jahren verübten Islamisten während des Ramadans besonders viele Anschläge. Dschihadisten berufen sich auf verschiedene Ereignisse in der islamischen Geschichte, die sie für ihre Zwecke instrumentalisieren.

Der Prophet Mohammed schlug einer seiner wichtigsten Schlachten während des Ramadans: die Schlacht von Badr. Im Jahr 624 n. Chr. besiegte er den Stamm der Kuraisch, der seine Heimatstadt beherrschte. Weil Mohammed gegen eine Überzahl gewann, begründet die islamische Geschichtsschreibung den Sieg mit göttlicher Intervention.

Ramadan: Was man über den Fastenmonat der Muslime wissen sollte

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    Der Konflikt mit Iran droht sich zu verschärfen

    Auch der Konflikt mit dem

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    verunsichert den Staat weiterhin. Nach dem Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran eskalierte der Konflikt zwischen Teheran und Israel in der vergangenen Woche. Die israelische Luftwaffe reagierte auf einen iranischen Raketenangriff aus Syrien mit massiven Attacken auf iranische Ziele in dem Bürgerkriegsland.

    Dabei wurden nach Angaben des israelischen Verteidigungsministers Avigdor Lieberman fast alle dortigen Infrastrukturen des Irans getroffen. Israel sieht sich durch die militärische Präsenz - insbesondere durch Raketen – des Erzfeindes Iran im nördlichen Nachbarland Syrien massiv bedroht. (les/dpa)