Brüssel. Salah Abdeslam stand in Brüssel wegen einer Schießerei mit der Polizei vor Gericht. Nun wurde er wegen versuchten Mordes verurteilt.

Ein belgisches Gericht hat den einzigen überlebenden Tatverdächtigen der islamistischen Anschläge von Paris zu 20 Jahren Haft verurteilt. Salah Abdeslam sei des versuchten Mordes an Polizisten in Brüssel 2016 schuldig, erklärte das Gericht am Montag. Der 28-jährige Abdeslam erschien nicht zur Urteilsverkündung, die im Brüssler Justizpalast unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen stattfand.

Die Staatsanwaltschaft forderte hatte gegen den 28-Jährigen ebenfalls die Höchststrafe von 20 Jahren Haft gefordert, sein Verteidiger plädierte wegen Verfahrensfehlern auf Straffreiheit. Der französische Angeklagte marokkanischer Abstammung soll zu einer Terrorzelle des Islamischen Staates (IS) gehören, die die blutigen Anschläge in Paris im November 2015 und in Brüssel im März 2016 verübte.

Nach den Pariser Anschlägen soll er nach Belgien geflohen und dort untergetaucht sein. Monatelang wurde nach Abdeslam gefahndet, er galt als Europas meistgesuchter Terrorist.

Das war der Terror in Paris

Bei Schießereien und Explosionen am 13. November 2015 im 10. Arrondissement wurden viele Menschen verletzt und zahlreiche getötet. Zu den Anschlägen bekannte sich die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).
Bei Schießereien und Explosionen am 13. November 2015 im 10. Arrondissement wurden viele Menschen verletzt und zahlreiche getötet. Zu den Anschlägen bekannte sich die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). © dpa | Etienne Laurent
Die französische Polizei sicherte das Gebiet rund um die Bataclan Konzerthalle.
Die französische Polizei sicherte das Gebiet rund um die Bataclan Konzerthalle. © REUTERS | CHRISTIAN HARTMANN
In der Konzerthalle wurden bis zu 100 Geiseln genommen. Die Terroristen sollen in der Halle wild um sich geschossen haben, berichteten Zeugen.
In der Konzerthalle wurden bis zu 100 Geiseln genommen. Die Terroristen sollen in der Halle wild um sich geschossen haben, berichteten Zeugen. © dpa | Christophe Petit Tesson
Die Konzerthalle war ausverkauft. Es fand am Abend ein Konzert der Band „Eagles of Death Metal“ statt.
Die Konzerthalle war ausverkauft. Es fand am Abend ein Konzert der Band „Eagles of Death Metal“ statt. © dpa | Christophe Petit Tesson
In der Halle sollen mehrere schwarz gekleidete Männer um sich geschossen haben.
In der Halle sollen mehrere schwarz gekleidete Männer um sich geschossen haben. © dpa | Yoan Valat
Nahe des Stade de France, dem Pariser Stadion, kam es zu drei Explosionen.
Nahe des Stade de France, dem Pariser Stadion, kam es zu drei Explosionen. © dpa | Etienne Laurent
In dem Stadion spielte gerade die deutsche gegen die französische Fußball-Nationalmannschaft, als es zu den Angriffen kam.
In dem Stadion spielte gerade die deutsche gegen die französische Fußball-Nationalmannschaft, als es zu den Angriffen kam. © dpa | Etienne Laurent
Die Menschen strömten nach dem Spiel aus dem Fußballstadion.
Die Menschen strömten nach dem Spiel aus dem Fußballstadion. © REUTERS | GONZALO FUENTES
Im Stadion herrschte Fassungslosigkeit.
Im Stadion herrschte Fassungslosigkeit. © dpa | Uwe Anspach
Bereits am Nachmittag gab es in einem Pariser Hotel eine Bombendrohung. Dort war die deutsche Fußball-Nationalmannschaft untergebracht. Kurze Zeit später gab die Polizei aber Entwarnung.
Bereits am Nachmittag gab es in einem Pariser Hotel eine Bombendrohung. Dort war die deutsche Fußball-Nationalmannschaft untergebracht. Kurze Zeit später gab die Polizei aber Entwarnung. © dpa | Ian Langsdon
Joachim Löw und die deutsche Nationalmannschaft harrten nach den Attacken noch lange im Stadion aus.
Joachim Löw und die deutsche Nationalmannschaft harrten nach den Attacken noch lange im Stadion aus. © Bongarts/Getty Images | Adam Pretty
Die ersten Helfer waren kurz nach den Attacken am Abend in der Pariser Innenstadt vor Ort.
Die ersten Helfer waren kurz nach den Attacken am Abend in der Pariser Innenstadt vor Ort. © dpa | Etienne Laurent
Die Situation in Paris war noch sehr unübersichtlich.
Die Situation in Paris war noch sehr unübersichtlich. © REUTERS | PHILIPPE WOJAZER
Die verletzten Menschen wurden von Ersthelfern und Sanitätern versorgt.
Die verletzten Menschen wurden von Ersthelfern und Sanitätern versorgt. © REUTERS | CHRISTIAN HARTMANN
Ermittler sicherten und untersuchten das Gebiet rund um das Fußballstadion.
Ermittler sicherten und untersuchten das Gebiet rund um das Fußballstadion. © REUTERS | GONZALO FUENTES
Der damalige US-Präsident Barack Obama verurteilte die Anschläge als „abscheulichen Versuch“, die Welt zu terrorisieren.
Der damalige US-Präsident Barack Obama verurteilte die Anschläge als „abscheulichen Versuch“, die Welt zu terrorisieren. © REUTERS | KEVIN LAMARQUE
Die Straßen in Paris waren nach den Vorfällen abgeriegelt.
Die Straßen in Paris waren nach den Vorfällen abgeriegelt. © dpa | Etienne Laurent
Polizisten standen schwer bewaffnet rund um die Anschlagsorte.
Polizisten standen schwer bewaffnet rund um die Anschlagsorte. © dpa | Etienne Laurent
Vor der Französischen Botschaft in Berlin wurden Kerzen für die Opfer der Anschläge angezündet.
Vor der Französischen Botschaft in Berlin wurden Kerzen für die Opfer der Anschläge angezündet. © dpa | Lukas Schulze
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Abdeslam will nicht aussagen

Bei einer Polizei-Razzia im Brüsseler Viertel Forest kam es dann zu dem Feuergefecht, bei dem drei Beamte verletzt wurden. Wenige Tage später wurden Abdeslam und der Mitangeklagte Soufien Ayari in der Gemeinde Molenbeek gefasst – kurz vor den

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Zum Prozessauftakt hatte Abdeslam gesagt, er wolle nicht auf Fragen des Gerichts antworten. „Ich verteidige mich durch Schweigen.“ Das Gericht solle seine eigenen Schlüsse ziehen, er vertraue auf Allah. Sein mutmaßlicher Komplize Ayari machte hingegen ausführliche Angaben und räumte Verbindungen zum IS ein. Die eigentlichen Tatvorwürfe bestritt er jedoch. (rtr/dpa)