Berlin. Soldatinnen mit Babybauch müssen künftig nicht mehr Zivil tragen. Im Zuge der Bundeswehr-Modernisierung gibt es nun Umstandsuniformen.

Bundeswehr in anderen Umständen: Nach dem Abschluss eines „Trageversuchs“ steht die Truppe vor der Serieneinführung von Umstandsuniformen für Schwangere. Die flächendeckende Beschaffung soll noch in diesem Jahr eingeleitet werden, sagte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums der Deutschen Presse-Agentur. Derzeit werte man die Rückmeldungen der Soldatinnen aus und arbeite an Verbesserungen der Spezialuniformen.

Insgesamt seien 500 Uniformsätze in verschiedenen Größen und Zusammensetzungen getestet worden – von der Feldbekleidung über Dienstanzüge bis hin zur Strumpfhose. Rund 80 Teilnehmerinnen hatten die Kleidungsstücke getestet und bewertet – etwa nach Optik, Tragekomfort und Atmungsaktivität. Es handelt sich laut Ministerium um elastische Uniformen, die den ganzen Zyklus über tragbar sind.

Soldatinnen bemängeln Stil der Feldhose

Insgesamt sei die Dienstbekleidung von den Soldatinnen positiv und die Feldbekleidung eher negativ bewertet worden, heißt es aus dem Ministerium. Bei der Feldhose etwa hätten Soldatinnen einen Strickeinsatz abgelehnt und einen leichteren Stoff vorgeschlagen.

Die Überlegung dahinter geht zurück auf

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hin zu einem zeitgemäßen

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. Streitkräfte anderer Länder haben solche Spezialkleidung bereits eingeführt. Bisher greifen Soldatinnen der

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zu Zivilkleidung, wenn die Uniform nicht mehr über den Babybauch passt.

Rund zwei Prozent der insgesamt 20.000 deutschen Soldatinnen sind nach Angaben der Bundeswehr im Durchschnitt schwanger. Die Kosten für den Versuch belaufen sich laut Ministerium auf rund 650.000 Euro.

Dienstanzüge tragen Soldaten bei feierlichen Veranstaltungen wie Gelöbnissen oder als Ausgehuniform außerhalb militärischer Anlagen. Die Feldbekleidung in Tarnfarben muss nicht zwingend im Gelände, sondern kann auch hinter dem Schreibtisch getragen werden. (dpa)