Berlin. Facebook ist eine gefräßige Daten-Krake, Konzernchef Zuckerberg arrogant und abgehoben. Trotzdem bleibe ich bei Facebook – vorerst.

Ja, ich habe einen Facebook-Account. So wie wohl viele der weltweit rund 1,2 Milliarden Facebook-Nutzer halte ich auf diese Weise Kontakt zu Freunden, die weit entfernt leben. Facebook hat mich schon manches Mal vor der Peinlichkeit bewahrt, den Geburtstag eines Bekannten zu vergessen. Und mitunter ergibt sich ein neuer, spannender Kontakt.

Und ja, ich habe geahnt, dass meine Daten bei Facebook, aber auch bei anderen Online-Netzwerken, nicht in den besten Händen sein würden. An Warnungen vor den gefräßigen Daten-Kraken Google, Facebook und Co. mangelte es schließlich nicht. Deshalb habe ich mich mit der Preisgabe persönlicher Daten zurückgehalten.

Facebook schert sich nicht um unsere Daten

Es ärgerte mich, wie arrogant Facebook-Chef Mark Zuckerberg mit Kritik an dem von ihm geschaffenen Netzwerk umgeht. Ob es um Hass-Posts, fremdenfeindliche Botschaften oder Fake News ging – Zuckerberg versprach stets viel und hielt fast nichts. Da konnten die Politiker schimpfen und drohen wie sie wollten, der globale Konzern entzog sich geschickt dem Zugriff nationaler Behörden.

So löscht man sein Facebook-Konto in 5 Schritten

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    Nein, ich werde meinen Facebook-Account vorerst nicht löschen (und zwar nicht nur, weil der Konzern den Weg dahin für die Nutzer so kompliziert wie eben möglich gemacht hat, was eine weitere Unverschämtheit darstellt). Facebook bringt mir Nutzen, siehe oben, auf den ich ungern verzichten würde. Und – leider – gibt es keine gleichwertige Alternative.

    Aber: Ich werde künftig noch vorsichtiger sein als bisher, wenn ich Facebook Persönliches anvertraue. Ich gebe Mark Zuckerberg noch eine Chance.

    Und ja, es ist die letzte Chance für Facebook.