Ankara. Die türkische Armee meldet Erfolge im Kampf um die syrische Kurden-Hochburg Afrin. Die ersten Zivilisten verlassen derweil Ost-Ghuta.

Das türkische Militär hat nach eigenen Angaben im Kampf gegen die Kurden-Miliz YPG die nordsyrische Stadt Afrin eingekesselt. Das sei ein wichtiger Fortschritt in der Offensive gegen die YPG, erklärte das Militär am Dienstagmorgen.

In der gleichnamigen Region Afrin seien zudem Gebiete von entscheidender Bedeutung eingenommen worden. Die Türkei stehe in Afrin kurz vor der Vertreibung aller Aufständischen. In dem Gebiet habe man bereits 1102 Quadratkilometer „von Terroristen gesäubert“, hatte ein Regierungssprecher am Montag in Ankara erklärt. „Wir werden bald das Stadtzentrum erreichen und es ebenfalls säubern.“

Türkei kämpft gegen kurdische YPG-Milizen

Die Türkei hatte im Januar eine Offensive gegen die YPG im Nordwesten Syriens begonnen. Die Kurden-Miliz YPG, die von den USA im Kampf gegen die radikalislamische IS-Miliz unterstützt wird, ist der Türkei ein Dorn im Auge. Die Regierung in Ankara will ein Erstarken der Kurden an ihrer Südgrenze verhindern.

Sie erachtet die YPG als Terrororganisation und verlängerten Arm der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK. Die PKK kämpft sei Jahrzehnten für Autonomie der Kurden in der Türkei. (dpa/rtr)

Erdogan: Armee kann jederzeit ins Zentrum von Afrin vorstoßen

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      Zivilisten verlassen syrisches Rebellengebiet Ost-Ghuta

      Unterdessen haben, mehr als drei Wochen nach Beginn einer Offensive der syrischen Regierungstruppen, Zivilisten

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      verlassen. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete am Dienstag, der Transport von Familien über einen Korridor habe begonnen.

      Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete, „medizinische Fälle“ würden aus Ost-Ghuta hinausgebracht. Bilder des regierungstreuen Senders Al-Ikhbaria zeigten Alte, Frauen, Kinder und Verletzte, die Ost-Ghuta nach Angaben des Kanals verließen. Unklar war zunächst, wie viele Menschen in andere Gebiete gebracht werden.

      Das Leid der Zivilisten in Ost-Ghuta

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        Ost-Ghuta nahe der Hauptstadt Damaskus erlebt seit Beginn der Regierungsoffensive die heftigsten Angriffe seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs vor knapp sieben Jahren. Den Menschenrechtlern zufolge kamen dabei fast 1200 Zivilisten ums Leben.

        In den vergangenen Tagen hatten nur vereinzelt Menschen das Gebiet verlassen. Rund 400.000 Menschen sind in Ost-Ghuta eingeschlossen. Wegen der

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        . (dpa)