Berlin. Er wurde als „Buchhalter von Auschwitz“ bekannt und wurde wegen Beihilfe zum Mord verurteilt. Nun ist Oskar Gröning mit 96 gestorben.

Der wegen Beihilfe zum Mord verurteilte frühere SS-Mann Oskar Gröning soll nach einem der Staatsanwaltschaft Hannover vorliegenden Schreiben seines Anwaltes tot sein. Gröning sei danach am Freitag im Alter von 96 Jahren gestorben, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Montagabend. Eine unabhängige Bestätigung lag zunächst nicht vor.

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war im Juli 2015 vom Landgericht Lüneburg wegen Beihilfe zum Mord im Vernichtungslager Auschwitz in 300.000 Fällen zu einer Haftstrafe von vier Jahren verurteilt worden. Er habe durch das Bewachen von Gepäck und das Verwalten der Gelder der Gefangenen die Morde gefördert, heißt es in dem Urteil, das seit September 2016 rechtskräftig ist.

Gnadengesuch wurde abgelehnt

Mitte Januar hatte die

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, mit dem er einen Haftantritt abwenden wollte. Davor hatte das Bundesverfassungsgericht nach Grönings Beschwerde einen Haftaufschub abgelehnt.

Anfang März hatte Gröning, der als „Buchhalter von Auschwitz“ bekannt wurde, ein Gnadengesuch an Niedersachsens Justizministerin Barbara Havliza (CDU) gerichtet. An dem Fall Gröning hatte sich zuletzt auch eine Debatte entzündet, ob es ethisch zu verantworten und ob es unter dem Gesichtspunkt der Resozialisierung sinnvoll ist, einen 96-Jährigen in eine Haftanstalt einzuweisen. (W.B./dpa)