Berlin. Auch das Ausland beobachtet den Fall Martin Schulz. In Italien fanden sie einen schrägen Vergleich für den verglühten Star der SPD.

Der Verzicht des amtierenden SPD-Chefs Martin Schulz auf den Job des Außenministers erschüttert die deutsche Politik. Doch auch im Ausland wird die Entwicklung im bevölkerungs- und wirtschaftsstärksten EU-Land aufmerksam verfolgt – und kommentiert.

Etwa in Italien. Dort kreierte die Tageszeitung „La Repubblica“ in ihrer Samstagausgabe einen ganz besonderen Vergleich. Und der geht so: „Martin Schulz war nur für 36 Stunden Außenminister. Er ist der Ziggy Stardust der deutschen Politik. Der Alien, der vor einem Jahr von Brüssel nach Berlin katapultiert wurde und wie ein Gott einer führungslosen Partei gefeiert wurde.“

„Schulz ist der perfekte Sündenbock“

Ziggy Stardust ist eine Figur aus einem Album von David Bowie aus den 70er-Jahren. Bei Konzerten schlüpfte Bowie selbst in diese Rolle des Rockstars, der Frieden und Liebe verkündet. Letztlich wenden sich aber die Fans von Ziggy Stardust ab – der „Sternenstaub“ verglüht.

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„La Repubblica“ analysierte zu Martin Schulz weiter: „Er wurde in tausend Stücke gerissen. Er ist in diesen Monaten der perfekte Sündenbock einer Partei geworden, die seit zehn Jahren in einer Identitätskrise steckt und die zu vergessen versucht, dass sie ihn vor einem Jahr gerufen hat.“ (W.B./dpa)