Washington. Dem Trump-Berater Rob Porter wird vorgeworfen, zwei Frauen geschlagen zu haben. Nun zog der 40-Jährige die Konsequenzen aus dem Fall.

Rob Porter hat für US-Präsident Donald Trump im Hintergrund gearbeitet: Er hat den präsidialen Terminkalender gepflegt und den Schriftverkehr organisiert. Doch nun gerät der hochrangige Regierungsmitarbeiter selbst in den Fokus der Beobachter. Zwei seiner Ex-Frauen behaupten, Porter habe sie geschlagen.

Wegen dieser Anschuldigungen tritt der Stabssekretär zurück. Er werde das Weiße Haus verlassen, sagte Regierungssprecherin Sarah Sanders am Mittwoch. Es handele sich um eine persönliche Entscheidung des 40-Jährigen, er sei dabei nicht unter Druck gesetzt worden.

Boulevardzeitung berichtet über häusliche Gewalt

Zwei Ex-Frauen Porters werfen Porter vor, sie vor mehreren Jahren körperlich und psychisch misshandelt zu haben. Er bestreitet das. Seine erste Frau Colbie Holderness sagte der „Daily Mail“, er habe sie während ihrer fünfjährigen Ehe wiederholt geschlagen und gewürgt. Die Boulevardzeitung veröffentlichte Fotos von Holderness, auf denen ihr linkes Auge offenbar blau angeschwollen ist. Die 37-Jährige sagte der Zeitung, die Verletzung sei entstanden, als Porter sie während eines Urlaubs in Italien geschlagen habe.

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    Porter wies das zurück. Die Fotos seien vor 15 Jahren aufgenommen worden, er selbst habe sie gemacht. „Und die Realität dahinter ist nicht annähernd so, wie sie beschrieben wird“, hieß es in einer Stellungnahme. Die Vorwürfe seien „falsch und empörend“. Er sprach von einer „Schmierenkampagne“. Aktuell ist Rob Porter mit Hope Hicks liiert, der Kommunikationsdirektorin im Weißen Haus.

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    Porter agierte bei seiner Arbeit im Weißen Haus vor allem im Hintergrund, war aber stets nah am Präsidenten dran. Die „New York Times“ berichtete, er habe unter anderem mitgeholfen, Trumps erste Rede zur Lage der Nation im Januar zu schreiben.

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      Eine persönliche Reaktion des Präsidenten zu dem Rücktritt gab es am Mittwoch nicht. Stabschef Kelly erklärte am Abend, er sei schockiert von den Anschuldigungen. „In unserer Gesellschaft gibt es keinen Platz für häusliche Gewalt. Ich stehe zu meinen früheren Äußerungen über Rob Porter, den ich seit meinem Amtsantritt als Stabschef kennengelernt habe und ich glaube, dass jeder Mensch das Recht hat, seine Reputation zu verteidigen.“

      Die „Daily Mail“ hatte am Dienstag aus einer Stellungnahme Kellys zitiert, in der er Porter als einen „Mann von wahrer Integrität“ sowie als „Freund und Vertrauten“ bezeichnete. (dpa/ac)