Berlin. Mindestens 22 Menschen starben bei dem Anschlag auf ein Hotel in Kabul. Unter den Opfern ist laut den Behörden auch eine Deutsche.

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in der afghanischen Hauptstadt Kabul hat es auch ein deutsches Todesopfer gegeben. Dies teilte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes am Montag in Berlin mit, ohne nähere Angaben zum Opfer zu machen. Die Angehörigen würden informiert. Wie die Sprecherin weiter mitteilte, gibt es keine Hinweise auf andere deutsche Verletzte.

Der Vorsitzende der Hilfsorganisation „Shelter Now“ Deutschland, Udo Stolte, sagte dem Evangelischen Pressedienst, bei dem deutschen Opfer handele es sich um eine Frau, die seit Jahrzehnten in Afghanistan und Pakistan tätig gewesen sei und sich für Arme, insbesondere Kinder, engagiert habe. Mit ihrer kleinen Organisation habe sie sporadisch auch mit Shelter „Now Projekte“ gemeinsam gestaltet.

Die afghanischen Behörden bezifferten die Anzahl der Todesopfer nach einem 17 Stunden langen Taliban-Angriff zuletzt auf 19. Ein verletzter Afghane sei in der Nacht gestorben, sagte ein Sprecher des Innenministeriums, Nasrat Rahimi, am Montagmorgen.

Opferzahlen in Öffentlichkeit oft klein gehalten

Außerdem waren bei dem Angriff, der am späten Samstagabend begonnen hatte, alle sechs Angreifer getötet worden. Ein Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums sagte, bisher seien 22 Leichen in Krankenhäuser gebracht worden. Die Zahl beinhalte aber möglicherweise Leichen von Attentätern.

Augenzeugen hatten am Sonntag die Angaben der afghanischen Regierung als schwer untertrieben kritisiert. Regierungssprecher sind dafür bekannt, dass sie Opferzahlen für die Öffentlichkeit klein halten.

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    Großteil der Opfer arbeitete für Airline

    Die Zahl der bisher als Ausländer identifizierten Opfer stehe weiterhin bei 14, sagte Nasrat Rahimi. Es könne aber noch dauern, bis alle identifiziert sein. Drei hätten keine Papiere bei sich gehabt. Er korrigierte eine Angabe vom Vortag, wonach ein Kirgise ums Leben gekommen sei. Der Mann sei Kasache. Ein Sprecher des kasachischen Außenministeriums, Anuar Zhainakov, bestätigte das über Facebook.

    Es blieben aber weitere Lücken und Diskrepanzen. Nach afghanischen Angaben sollen zum Beispiel neun Ukrainer umgekommen sein. Die ukrainische Regierung hatte am Sonntag aber nur sechs bestätigt. Für zwei tote Venezolaner gab es am Montag noch keine offizielle Bestätigung. Ein für tot erklärter griechischer Pilot rief am Montagmorgen den griechischen TV-Sender Skai an und beschrieb, wie er sich vor den Angreifern in seinem Zimmer versteckt hatte.

    Der Großteil der Opfer hatten für die afghanische Fluglinie Kam Air gearbeitet, die das Hotel als Basis für internationalen Angestellte genutzt hatte. Kam Air kündigte Verspätungen und Flugstreichungen an. (dpa)