Berlin. Er gründete die Antiterroreinheit GSG 9, die durch die Geiselbefreiung 1977 in Mogadischu berühmt wurde. Nun starb Ulrich Wegener.

Der Gründer der Grenzschutzgruppe 9 (kurz: GSG 9) Ulrich Wegener, ist tot. Nach übereinstimmenden Medienberichten starb Wegener bereits am 28. Dezember im Alter von 88 Jahren. Die berichtet auch der „Bonner Generalanzeiger“ unter Berufung auf die Familie Wegeners.

Berühmt wurden die Eliteeinheit GSG 9 und ihr damaliger Kommandeur Ulrich Wegener 1977 durch die Befreiung der Geiseln aus der Lufthansamaschine „Landshut“ im somalischen Mogadischu.

Dramatische Befreiung der „Landshut“-Geiseln

Aus der Hand von Innenminister Werner Maihofer erhielt Ulrich Wegener nach der Geiselbefreiung 1977 das Bundesverdienstkreuz.
Aus der Hand von Innenminister Werner Maihofer erhielt Ulrich Wegener nach der Geiselbefreiung 1977 das Bundesverdienstkreuz. © ddp images/Sven Simon | SVEN SIMON

Unter der Führung Wegeners befreite die erst 1972 nach dem Attentat auf die Olympischen Spiele in München gegründete Anti-Terror-Spezialeinheit GSG 9 in der Nacht zum 18. Oktober 1977 die zuvor auf dem Flug von Palma de Mallorca nach Frankfurt von palästinensischen Terroristen entführte Lufthansa-Maschine. Die mehr als 80 Geiseln wurden bei der Aktion lebend gerettet. Zuvor hatten die Geiselnehmer bereits den Piloten der Maschine erschossen.

Die Geiselnahme und die Befreiung bildeten den dramatischen Höhepunkt des sogenannten Deutschen Herbstes 1977. Die Rote Armee Fraktion (RAF) hatte zuvor Generalbundesanwalt Siegfried Buback und zwei seiner Begleiter erschossen. Es folgte die Ermordung von Dresdner-Bank-Chef Jürgen Ponto.

Später entführte ein RAF-Terrorkommando Arbeitergeberpräsident Hanns-Martin Schleyer. Als Reaktion auf die Befreiung der „Landshut“-Geiseln tötete die RAF Schleyer. (W.B.)