Frankfurt a.M. Fast jeden Tag werden in Deutschland Asylbewerberheime Ziel von Angriffen. Laut Bericht gab es 1000 direkte Attacken auf Flüchtlinge.

Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte sind einem Zeitungsbericht zufolge in Deutschland weiter Alltag: Bis Mitte Dezember zählte

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    das Bundeskriminalamt (BKA) in diesem Jahr 264 solcher Straftaten, wie die „Frankfurter Rundschau“ unter Berufung auf die Behörde meldet. Das BKA mache dafür in 251 Fällen rechtsextreme Täter verantwortlich. In 13 Fällen könne eine politische Motivation nicht ausgeschlossen werden.

    Bei den erfassten Fällen geht es den Angaben zufolge vor allem um Propagandastraftaten (84), Sachbeschädigungen (65) und um Gewaltdelikte (39), darunter 16 Brandstiftungen und zwei Sprengstoffanschläge. Die Zahlen zum Stichtag 18. Dezember sind vorläufig.

    Große Mehrheit der Taten rechtsmotiviert

    Demnach sind derartige Straftaten im Vergleich zu den beiden Vorjahren zurückgegangen, aber weiter deutlich über dem Niveau von 2014 und 2013. Im vergangenen Jahr wurden laut BKA zufolge bundesweit 995 als politisch motiviert eingestufte Straftaten gegen Asylunterkünfte registriert, davon 169 Gewalttaten. Im Jahr 2015 waren es 1.031 Angriffe, 2014 wurden 199 gemeldet, 2013 insgesamt 69. Die große Mehrheit dieser Taten stuft das BKA als rechtsmotiviert ein.

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      Tatverdächtigte konnten nach Angaben der Behörde in diesem Jahr bislang zu 54 Delikten ermittelt werden, insgesamt geht es dabei um 84 Personen. Viele Verfahren seien aber noch nicht abgeschlossen. 2016 wurden zu 218 Taten insgesamt 459 Verdächtige und 2015 zu 272 Delikten 608 Tatverdächtige ermittelt.

      100 politisch motivierte Übergriffe

      Aus Antworten des Bundesinnenministeriums auf Anfragen der Linken im Bundestag geht hervor, dass in den ersten drei Quartalen 2017 rund 200 Menschen bei mehr als 1000 politisch motivierten Übergriffen gegen Asylsuchende außerhalb ihrer Bleibe oder gegen ehrenamtliche Helfer verletzt wurden. Auch diese Zahlen sind vorläufig. Für das dritte Quartal verbuchten die Behörden einen Anstieg der Gewalt im Vergleich zum Beginn dieses Jahres. (epd)