Berlin. Sigmar Gabriel fordert eine grundlegende Kurskorrektur seiner Partei. SPD-Vize Schäfer-Gümbel reagiert mit Unverständnis und Kritik.

Der SPD-Vizevorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel hat mit Unverständnis auf die Kritik des früheren Parteichefs Sigmar Gabriel am aktuellen Kurs der Partei reagiert. „Bei einigen Aussagen habe ich mir wirklich die Augen gerieben“, sagte Schäfer-Gümbel den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“. „Andere waren klug“, sagte der hessische Landeschef. „Dann habe ich mich gefragt, wer denn in den letzten Jahren Verantwortung als Parteivorsitzender und Wirtschaftsminister getragen hat.“

Am Ende habe er sich entschieden, den Text beiseite zu legen. Gabriel hatte in einem Gastbeitrag im „Spiegel“ eine zu starke Distanz der SPD zu ihren klassischen Wählerschichten beklagt und von seiner Partei eine grundlegende Kurskorrektur gefordert, auch ehrliche Debatten über die Begriffe „Heimat“ und „Leitkultur“.

Er mahnt seit langem, die Sorgen ob des Flüchtlingszuzugs ernster zu nehmen und eckte parteiintern immer wieder an, so auch mit dem Besuch einer Veranstaltung mit Pegida-Anhängern in Dresden. Von 2009 bis März 2017 war er Parteichef der mit 164 Jahren ältesten Partei in Deutschland.

SPD: Das sind die sechs Schulz-Vertreter

Malu Dreyer: Die Regierungschefin von Rheinland-Pfalz, die 2016 nach Riesenrückstand die Landtagswahl noch triumphal für die SPD gewann, wird in der Partei erstmals Bundesvize und damit noch wichtiger. Sie holt das beste Resultat aller Vizes mit 97,5 Prozent. Dreyer will keine „GroKo“, sondern wirbt dafür, nur eine Minderheitsregierung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zu dulden. Sie ist in der Partei beliebt, fördert viele Frauen.
Malu Dreyer: Die Regierungschefin von Rheinland-Pfalz, die 2016 nach Riesenrückstand die Landtagswahl noch triumphal für die SPD gewann, wird in der Partei erstmals Bundesvize und damit noch wichtiger. Sie holt das beste Resultat aller Vizes mit 97,5 Prozent. Dreyer will keine „GroKo“, sondern wirbt dafür, nur eine Minderheitsregierung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zu dulden. Sie ist in der Partei beliebt, fördert viele Frauen. © dpa | Michael Kappeler
Manuela Schwesig: War als Bundesfamilienministerin ein Aktivposten in der großen Koalition, machte für die SPD bei Frauen und Familie einige Punkte. Wechselte im Sommer als Ministerpräsidentin in ihre Heimat Mecklenburg-Vorpommern, nachdem sich Erwin Sellering schwer erkrankt aus der Politik zurückzog. Dort will sich die zweifache Mutter auf höhere Aufgaben vorbereiten. Ihr Top-Ergebnis von 2015 (92,2 Prozent) kann sie nicht halten – jetzt sind es 86 Prozent.
Manuela Schwesig: War als Bundesfamilienministerin ein Aktivposten in der großen Koalition, machte für die SPD bei Frauen und Familie einige Punkte. Wechselte im Sommer als Ministerpräsidentin in ihre Heimat Mecklenburg-Vorpommern, nachdem sich Erwin Sellering schwer erkrankt aus der Politik zurückzog. Dort will sich die zweifache Mutter auf höhere Aufgaben vorbereiten. Ihr Top-Ergebnis von 2015 (92,2 Prozent) kann sie nicht halten – jetzt sind es 86 Prozent. © dpa | Michael Kappeler
Die Landeschefin aus Bayern steigt ebenfalls zu einer Stellvertreterin auf. Im nächsten Herbst muss sie als Spitzenkandidatin bei der Landtagswahl versuchen, die Genossen im Freistaat angesichts der CSU-Umfrageschwäche aus dem Keller zu führen. Der Parteitag schickt die Wahlkämpferin mit den blonden Locken aber nur mit 80,1 Prozent ins Rennen.
Die Landeschefin aus Bayern steigt ebenfalls zu einer Stellvertreterin auf. Im nächsten Herbst muss sie als Spitzenkandidatin bei der Landtagswahl versuchen, die Genossen im Freistaat angesichts der CSU-Umfrageschwäche aus dem Keller zu führen. Der Parteitag schickt die Wahlkämpferin mit den blonden Locken aber nur mit 80,1 Prozent ins Rennen. © dpa | Michael Kappeler
Thorsten Schäfer-Gümbel: Landes- und Fraktionschef der hessischen SPD, der im dritten Anlauf bei der Landtagswahl im Herbst 2018 endlich Ministerpräsident werden will. Ist seit 2013 Vize. Der Parteilinke arbeitete federführend das Steuerkonzept für das Wahlprogramm aus. Jetzt trommelt er für ein neues Grundsatzprogramm der SPD. „TSG“ ist glühender Bayern-Fan, trat aus Protest gegen die Hoeneß-Steueraffäre aber beim Rekordmeister aus. Von den Delegierten bekommt er aber bei der Wiederwahl nur eine mäßige Note – 78,3 Prozent (2015: 88 Prozent).
Thorsten Schäfer-Gümbel: Landes- und Fraktionschef der hessischen SPD, der im dritten Anlauf bei der Landtagswahl im Herbst 2018 endlich Ministerpräsident werden will. Ist seit 2013 Vize. Der Parteilinke arbeitete federführend das Steuerkonzept für das Wahlprogramm aus. Jetzt trommelt er für ein neues Grundsatzprogramm der SPD. „TSG“ ist glühender Bayern-Fan, trat aus Protest gegen die Hoeneß-Steueraffäre aber beim Rekordmeister aus. Von den Delegierten bekommt er aber bei der Wiederwahl nur eine mäßige Note – 78,3 Prozent (2015: 88 Prozent). © dpa | Michael Kappeler
Ralf Stegner: Die Allzweckwaffe vom linken Flügel - über den es in der SPD spöttisch heißt, er twittere schneller als sein Schatten. In Schleswig-Holstein gab es laute Rufe nach einer Ablösung des Landesvorsitzenden nach dem Machtverlust in Kiel. Stegner aber ist ein Überlebenskünstler - und einer der wenigen in der Führung, der fest zu Schulz hält. Stegner verteidigt seinen Vize-Posten mit Ach und Krach. Es werden 61,6 Prozent.
Ralf Stegner: Die Allzweckwaffe vom linken Flügel - über den es in der SPD spöttisch heißt, er twittere schneller als sein Schatten. In Schleswig-Holstein gab es laute Rufe nach einer Ablösung des Landesvorsitzenden nach dem Machtverlust in Kiel. Stegner aber ist ein Überlebenskünstler - und einer der wenigen in der Führung, der fest zu Schulz hält. Stegner verteidigt seinen Vize-Posten mit Ach und Krach. Es werden 61,6 Prozent. © dpa | Michael Kappeler
Olaf Scholz: Gilt seit Jahren vor allem in den Medien als Reserve-Parteichef. Nach der verlorenen Wahl machte er Stimmung gegen die Schulz-Kampagne. Scholz, kluger Verhandler bei den Bund-Länder-Finanzen, kriegt jetzt (nicht zum ersten Mal) die Quittung: Schlusslicht mit 59,2 Prozent. Vor zwei Jahren waren es noch 80,2 Prozent. Zuvor bekam sein Macher-Image als Bürgermeister Kratzer, weil er den Hamburgern den G20-Gipfel als friedlichen Hafengeburtstag ankündigte – dann brannte das Schanzenviertel. Für Verhandlungen mit der Union gilt er dennoch als unverzichtbar.
Olaf Scholz: Gilt seit Jahren vor allem in den Medien als Reserve-Parteichef. Nach der verlorenen Wahl machte er Stimmung gegen die Schulz-Kampagne. Scholz, kluger Verhandler bei den Bund-Länder-Finanzen, kriegt jetzt (nicht zum ersten Mal) die Quittung: Schlusslicht mit 59,2 Prozent. Vor zwei Jahren waren es noch 80,2 Prozent. Zuvor bekam sein Macher-Image als Bürgermeister Kratzer, weil er den Hamburgern den G20-Gipfel als friedlichen Hafengeburtstag ankündigte – dann brannte das Schanzenviertel. Für Verhandlungen mit der Union gilt er dennoch als unverzichtbar. © dpa | Michael Kappeler
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Gabriel nicht ins Sondierungsteam berufen

Die SPD hatte im September mit 20,5 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis bei einer Bundestagswahl eingefahren. Nach dem Scheitern der Jamaika-Gespräche zwischen Union, FDP und Grünen haben die Sozialdemokraten nun nach langem Ringen beschlossen, mit der CDU/CSU über eine Regierungsbildung

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Aber Gabriel, aktuell noch Außenminister und Vizekanzler der amtierenden Bundesregierung, war von seinem Nachfolger als Vorsitzender, Martin Schulz, nicht in das zwölfköpfige Sondierungsteam der SPD berufen worden. Gabriel gilt als Architekt der letzten großen Koalition.

SPD-Vize: Arbeit und Umwelt versöhnen

Eigentlich wollte sich die SPD in der Opposition erneuern – in der Partei hat Gabriels Einwurf Debatten ausgelöst, Umweltpolitiker stießen sich etwa an der Feststellung „Umwelt- und Klimaschutz waren uns manchmal wichtiger als der Erhalt unserer Industriearbeitsplätze“. Es wurde betont, beide Ziele seien der Partei gleichermaßen wichtig.

Die Vorsitzenden der SPD seit 1946

Nach dem Zweiten Weltkrieg musste sich die SPD neu organisieren. Der 1895 in Westpreußen geborene Kurt Ernst Carl Schumacher führte die Partei von 1946 bis 1952.
Nach dem Zweiten Weltkrieg musste sich die SPD neu organisieren. Der 1895 in Westpreußen geborene Kurt Ernst Carl Schumacher führte die Partei von 1946 bis 1952. © imago/ZUMA/Keystone | imago stock&people
Nach dem Tod Kurt Schumachers 1952 übernahm der gebürtige Magdeburger Erich Ollenhauer das Amt des SPD-Vorsitzenden. Er war zugleich SPD-Fraktionschef im Bundestag. Beide Ämter hielt er bis zu seinem Tod 1963.
Nach dem Tod Kurt Schumachers 1952 übernahm der gebürtige Magdeburger Erich Ollenhauer das Amt des SPD-Vorsitzenden. Er war zugleich SPD-Fraktionschef im Bundestag. Beide Ämter hielt er bis zu seinem Tod 1963. © imago/ZUMA/Keystone | imago stock&people
Der frühere Regierende Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt, übernahm den Parteivorsitz 1964 und hielt das Amt bis 1987.
Der frühere Regierende Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt, übernahm den Parteivorsitz 1964 und hielt das Amt bis 1987. © BM | imago/ Sven Simon
Der gebürtige Göttinger Hans-Jochen Vogel war SPD-Vorsitzender von 1987 bis 1991. Zuvor war er unter anderen Bürgermeister von München und Regierender Bürgermeister von Berlin gewesen und hatte zwei Bundesministerien geführt.
Der gebürtige Göttinger Hans-Jochen Vogel war SPD-Vorsitzender von 1987 bis 1991. Zuvor war er unter anderen Bürgermeister von München und Regierender Bürgermeister von Berlin gewesen und hatte zwei Bundesministerien geführt. © imago stock&people | imago stock&people
Björn Engholm führte die Sozialdemokraten von 1991 bis 1993. Er war der designierte Kanzlerkandidat seiner Partei, trat im Zuge der Barschel-Affäre aber von allen politischen Ämtern zurück.
Björn Engholm führte die Sozialdemokraten von 1991 bis 1993. Er war der designierte Kanzlerkandidat seiner Partei, trat im Zuge der Barschel-Affäre aber von allen politischen Ämtern zurück. © imago/Rainer Unkel | imago stock&people
Nach dem Rücktritt von Björn Engholm führte der spätere Bundespräsident Johannes Rau die SPD kommissarisch.
Nach dem Rücktritt von Björn Engholm führte der spätere Bundespräsident Johannes Rau die SPD kommissarisch. © imago/photothek | Thomas Imo
Bei einer Ur-Wahl 1993 sprach sich eine Mehrheit der SPD-Mitglieder für den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Rudolf Scharping aus. Er führte die Partei bis 1995.
Bei einer Ur-Wahl 1993 sprach sich eine Mehrheit der SPD-Mitglieder für den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Rudolf Scharping aus. Er führte die Partei bis 1995. © imago stock&people | imago stock&people
Oskar Lafontaine war von 1995 bis 1999 SPD-Vorsitzender. 2005 verließ er die Partei und wechselte zur neu gegründeten Wahlalternative Arbeit & soziale Gerechtigkeit (WASG), die später in der Partei Die Linke aufging.
Oskar Lafontaine war von 1995 bis 1999 SPD-Vorsitzender. 2005 verließ er die Partei und wechselte zur neu gegründeten Wahlalternative Arbeit & soziale Gerechtigkeit (WASG), die später in der Partei Die Linke aufging. © BM | imago/ Jürgen Eis
Der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder übernahm den SPD-Vorsitz 1999 und hielt das Amt bis 2004.
Der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder übernahm den SPD-Vorsitz 1999 und hielt das Amt bis 2004. © imago stock&people | imago stock&people
Franz Müntefering führte die SPD von 2004 bis 2005. Er verzichtete 2005 auf eine erneute Kandidatur.
Franz Müntefering führte die SPD von 2004 bis 2005. Er verzichtete 2005 auf eine erneute Kandidatur. © BM | imago/ Rainer Unkel
Nach Münteferings Rückzug wurde Matthias Platzeck im November 2005 zum Vorsitzenden gewählt. Nach zwei Hörstürzen in den Wochen darauf trat er im April 2006 aus gesundheitlichen Gründen zurück.
Nach Münteferings Rückzug wurde Matthias Platzeck im November 2005 zum Vorsitzenden gewählt. Nach zwei Hörstürzen in den Wochen darauf trat er im April 2006 aus gesundheitlichen Gründen zurück. © BM | imago/ Michael Schöne
Kurt Beck übernahm zunächst kommissarisch und wurde dann auf einem Sonderparteitag bestätigt. 2008 erklärte er seinen Rücktritt, nachdem durch Indiskretionen bekannt geworden war, dass Frank-Walter Steinmeier die SPD als Spitzenkandidat in die Bundestagswahl 2009 führen sollte.
Kurt Beck übernahm zunächst kommissarisch und wurde dann auf einem Sonderparteitag bestätigt. 2008 erklärte er seinen Rücktritt, nachdem durch Indiskretionen bekannt geworden war, dass Frank-Walter Steinmeier die SPD als Spitzenkandidat in die Bundestagswahl 2009 führen sollte. © imago stock&people | imago stock&people
Franz Müntefering stand von Becks Rücktritt 2008 bis zum schlechten Abschneiden der SPD bei der Bundestagswahl 2009 zum zweiten Mal an der Parteispitze.
Franz Müntefering stand von Becks Rücktritt 2008 bis zum schlechten Abschneiden der SPD bei der Bundestagswahl 2009 zum zweiten Mal an der Parteispitze. © BM | imago/ Rainer Unkel
Sigmar Gabriel wurde einer der langjährigsten Vorsitzenden der sozialdemokratischen Partei. Er führte die Partei von 2009 bis 2017 an.
Sigmar Gabriel wurde einer der langjährigsten Vorsitzenden der sozialdemokratischen Partei. Er führte die Partei von 2009 bis 2017 an. © imago stock&people | imago stock&people
Martin Schulz wurde am 19. März 2017 zum Vorsitzenden gewählt. Auf innerparteilichen Druck hin erklärte er nach seiner erfolglosen Kanzlerkandidatur am 9. Februar 2018 schriftlich seinen „Verzicht auf den Eintritt in die Bundesregierung“. Am 13. Februar 2018 gab er seinen Rücktritt bekannt.
Martin Schulz wurde am 19. März 2017 zum Vorsitzenden gewählt. Auf innerparteilichen Druck hin erklärte er nach seiner erfolglosen Kanzlerkandidatur am 9. Februar 2018 schriftlich seinen „Verzicht auf den Eintritt in die Bundesregierung“. Am 13. Februar 2018 gab er seinen Rücktritt bekannt. © imago/ZUMA Press | Emmanuele Contini
Andrea Nahles, die erste Frau an der Parteispitze, führte die SPD von April 2018 bis Juni 2019. Am 2. Juni 2019 kündigte Nahles ihren Rücktritt als SPD-Vorsitzende und Chefin der Bundestagsfraktion an. Die 48-Jährige legte auch ihr Bundestagsmandat nieder und kündigte an, sich komplett aus der Politik zurückzuziehen.
Andrea Nahles, die erste Frau an der Parteispitze, führte die SPD von April 2018 bis Juni 2019. Am 2. Juni 2019 kündigte Nahles ihren Rücktritt als SPD-Vorsitzende und Chefin der Bundestagsfraktion an. Die 48-Jährige legte auch ihr Bundestagsmandat nieder und kündigte an, sich komplett aus der Politik zurückzuziehen. © dpa | Bernd von Jutrczenka
Thorsten Schäfer-Gümbel, SPD-Vorsitzender in Hessen, Manuela Schwesig (Mitte), Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern und Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, übernahmen den Parteivorsitz im Juni 2019 kommissarisch.
Thorsten Schäfer-Gümbel, SPD-Vorsitzender in Hessen, Manuela Schwesig (Mitte), Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern und Malu Dreyer, Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, übernahmen den Parteivorsitz im Juni 2019 kommissarisch. © Adam Berry/Getty Images | Adam Berry
Ende 2019 hatten sich sechs Bewerberteams der SPD-Basis in 23 Regionalkonferenzen vorgestellt. Nach der ersten Wahl der Mitglieder gab es kein klares Ergebnis, deshalb traten Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken in einer Stichwahl gegen Vizekanzler Olaf Scholz und Klara Geywitz an. Walter-Borjans und Esken setzten sich durch. Sie führten die Partei von Dezember 2019 bis Dezember 2021.
Ende 2019 hatten sich sechs Bewerberteams der SPD-Basis in 23 Regionalkonferenzen vorgestellt. Nach der ersten Wahl der Mitglieder gab es kein klares Ergebnis, deshalb traten Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken in einer Stichwahl gegen Vizekanzler Olaf Scholz und Klara Geywitz an. Walter-Borjans und Esken setzten sich durch. Sie führten die Partei von Dezember 2019 bis Dezember 2021. © FUNKE Foto Services | Reto Klar
Norbert Walter-Borjans schied dann auf eigenen Wunsch aus der Parteiführung aus. Saskia Esken machte weiter. Beim SPD-Parteitag im Dezember 2021 entschied sich die Partei erneut für eine Doppelspitze.
Norbert Walter-Borjans schied dann auf eigenen Wunsch aus der Parteiführung aus. Saskia Esken machte weiter. Beim SPD-Parteitag im Dezember 2021 entschied sich die Partei erneut für eine Doppelspitze. © dpa
Neben Esken führt seither der bisherige SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil (*1978) die
Neben Esken führt seither der bisherige SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil (*1978) die "Alte Tante SPD". © Privat | Privat
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„Die Arbeitsteilung – die SPD kümmert sich um Soziales, die Grünen um Umwelt – halte ich für falsch“, kritisierte Schäfer-Gümbel. Die Versöhnung von Arbeit und Umwelt sei eine schwierige Aufgabe, aber lösbar. „Ich würde diesen Anspruch niemals aufgeben.“ Gleiches gelte für Liberalität und Weltoffenheit, die wie soziale Sicherheit zur Identität der SPD gehörten. „Dies in Frage zu stellen, würde in den politischen Abgrund führen“, warnte Schäfer-Gümbel. (dpa)