Beirut. Saad al-Hariri war in Saudi-Arabien als Regierungschef des Libanon zurückgetreten. Warum er trotzdem nicht zurückkehrte war unklar.

Der ehemalige Regierungschef des Libanon, Saad al-Hariri, will in sein Heimatland zurückkehren. Von Saudi-Arabien aus hatte er jüngst seinen Rücktritt bekanntgegeben.

Die Rückkehr werde schon in den nächsten Tagen passieren, sagte Hariri am Sonntag in Saudi-Arabien dem TV-Sender Future TV, der ihm selbst gehört. Er werde zurückkommen, um seinen Rücktritt zu bestätigen. Er sagte allerdings auch, falls er seinen Rücktritt zurücknehme, müsse die Hisbollah-Bewegung im Libanon die politische Leitlinie des Landes respektieren, sich aus regionalen Konflikten herauszuhalten.

Unklarheit über Verbleib in Riad

Die Umstände des Rücktritts sind schwer zu durchschauen. Am Sonntag hatte der libanesische Präsident Michel Aoun von

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Saudi Crown Prince Mohammed bin Salman poses for a photo with Admiral Fahd bin Abdullah Al-Ghifaili after he was appointed as commander of Saudi Naval Forces, in Riyadh, Saudi Arabia November 7, 2017. Saudi Press Agency/Handout via REUTERS ATTENTION EDITORS - THIS PICTURE WAS PROVIDED BY A THIRD PARTY. NO RESALES. NO ARCHIVE.
Von Martin Gehlen, Jan Kuhlmann und Thore Schröder

Auskunft darüber verlangt, weshalb Hariri nach seinem Rückzug unter mysteriösen Umständen in Riad nicht in sein Heimatland zurückkehre.

Libanesischer Ministerpräsident Saad Hariri tritt zurück

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    Gegenüber ausländischen Botschaftern hatte Aoun gesagt, Hariri sei entführt worden, wie die Nachrichtenagentur Reuters aus Regierungskreisen in Beirut erfuhr. Hariri selbst hatte sich seit seinem Rücktritt während eines Besuchs in Riad am Samstag vor einer Woche nicht öffentlich geäußert.

    Vertraute Hariris gehen davon aus, dass er von den Saudis als seinen langjährigen Verbündeten zum Rücktritt gezwungen wurde, weil er nicht gegen die im Libanon mitregierende Hisbollah vorgehen wollte. Die schiitische Bewegung verfügt über Kampfverbände und wird vom Iran unterstützt, mit dem das sunnitische Saudi-Arabien um die Vorherrschaft in der Region ringt. (rtr)