Berlin. Ein weiterer Deutschtürke ist auf Veranlassung der Türkei im Ausland festgenommen worden. Das hat das Auswärtige Amt jetzt bestätigt.
Das Auswärtige Amt
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auf Veranlassung der Türkei festgenommen worden ist. Der Mann mit deutschem und türkischem Pass sei bereits am 23. Juli aufgrund einer Interpol-Fahndung festgenommen worden, sagte Ministeriumssprecherin Maria Adebahr am Mittwoch in Berlin.
Drei Tage später sei die Auslieferungshaft abgelehnt und der Mann wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Der Mann dürfe die Ukraine aber nicht verlassen, bis die zuständige Generalstaatsanwaltschaft abschließend über das Auslieferungsersuchen entschieden habe.
„Wir wirken bei den ukrainischen Behörden sehr darauf ein, dass es hier eine schnelle Entscheidung gibt“, sagte Adebahr. Was dem Mann vorgeworfen wird, sagte sie nicht. Die „Süddeutsche Zeitung“, der WDR und der NDR berichteten, die türkische Justiz werfe dem Mann vor, in zwei Morde verstrickt zu sein. Auf ihn sei ein Kopfgeld von umgerechnet etwa 350.000 Euro ausgesetzt. Deutsche Gerichte hätten jedoch immer zu seinen Gunsten geurteilt.
Dogan Akhanli muss noch auf Ausreisegenehmigung warten
Der Kölner Schriftsteller
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muss seine ursprünglich für Mittwochabend geplante Rückkehr von Spanien nach Deutschland um mindestens einen Tag verschieben. Grund sei, dass eine richterliche Ausreisegenehmigung noch nicht eingetroffen sei, sagte Akhanli am Mittwoch in Madrid. Auf rechtlichen Rat hin werde er den Heimflug daher verschieben.
Akhanli war am 19. August während einer Reise in Granada festgenommen worden, aufgrund einer sogenannten Red Notice bei der Internationalen Polizeibehörde Interpol im Auftrag der Türkei. Einen Tag später kam er unter Auflagen frei, durfte Spanien aber zunächst nicht verlassen. Am Freitag vergangener Woche beschloss die spanische Regierung, den türkischstämmigen Schriftsteller nicht an die Behörden in Ankara auszuliefern. (dpa)