Al-Rakka. Die syrische Stadt Rakka war einst Hochburg des „Islamischen Staates“. Nun hat die Terrormiliz die Stadt laut Gegenseite aufgegeben.

Die ehemalige syrische IS-Hochburg Al-Rakka ist einem kurdisch geführten Bündnis zufolge nach monatelangen Kämpfen von der Herrschaft der Dschihadisten befreit.

Die Militäroperation der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) in der ehemals inoffiziellen Hauptstadt der Extremisten sei beendet, sagte ihr Sprecher Talal Silo am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

Das Standbild aus einem Video, welches von der syrisch-kurdischen Aktivistengruppe Furat FM am zur Verfügung gestellt wurde, zeigt Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), die sich ergeben haben und in einer Basis der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) in Al-Rakka festgehalten werden.
Das Standbild aus einem Video, welches von der syrisch-kurdischen Aktivistengruppe Furat FM am zur Verfügung gestellt wurde, zeigt Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), die sich ergeben haben und in einer Basis der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) in Al-Rakka festgehalten werden. © dpa | Uncredited

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. Einige wenige hatten sich offenbar geweigert, die Stadt zu verlassen. Unter ihnen soll auch der Drahtzieher der Paris-Anschläge im Herbst 2015 gewesen sein.

IS verliert wichtiges Zentrum

Mit dem Fall Al-Rakkas verliert der IS, der die Stadt 2014 erobert hatte, nach Mossul im Nordirak auch seine wichtigste Hochburg in Syrien. Als heimliche Hauptstadt der Extremisten war der schmucklose Ort am Fluss Euphrat Zentrum der Anschlagsplanung der mächtigsten Terrororganisation der Welt. In Al-Rakka, das einst mehr als 200.000 Einwohner zählte, wurden in den vergangenen Jahren nach Einschätzung westlicher Geheimdienste Angriffe globalen Ausmaßes geplant.

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