Kabul. Afghanistan kommt nicht zur Ruhe: Wieder wurde die Hauptstadt Kabul von einem Anschlag erschüttert. Die Taliban bekannten sich dazu.

Bei einem Selbstmordanschlag in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind nach Regierungsangaben mindestens 35 Menschen getötet worden. 42 weitere Menschen seien verletzt in Krankenhäuser gebracht worden, teilte ein Sprecher des Innenministeriums am Montag mit. Die Opferzahl könne noch steigen.

Der Sprecher des Innenministeriums Nadschib Danisch sagte, es habe sich um eine Autobombe gehandelt. Der Fahrer habe in dem Wagen gesessen, auch er sei getötet worden. Drei Fahrzeuge und 15 Geschäfte wurden zerstört. Zu dem Anschlag bekannten sich die radikalislamische Taliban.

Angeblich private Universität in der Nähe

Am Ort des Anschlags ist Rauch zu sehen.
Am Ort des Anschlags ist Rauch zu sehen. © REUTERS | REUTERS TV

Nach ersten Erkenntnissen detonierte die Bombe im Viertel Gulai-e Dawachana, nahe dem Haus des stellvertretenden Regierungsgeschäftsführers, Hadschi Mohammed Mohakek. Einem Reporter der BBC sagte ein Sprecher von Mohakek, der Politiker sei unversehrt. In der Nähe soll sich auch eine der vielen privaten Universitäten der Stadt befinden. Ob Studenten betroffen waren, war zunächst offen.

Erste Fotos zeigten eine in Rauchwolken gehüllte Straße, verkohlte Bäume, mehrere kleine Feuer und schwer beschädigte Häuser und Läden. Es ist bereits der zehnte schwere Anschlag in der Stadt seit Jahresbeginn. Er ereignete sich genau ein Jahr nach einem Bombenanschlag der Terrormiliz Islamischer Staat, bei dem in Kabul mehr als 80 Menschen ums Leben kamen. Kabul verzeichnet landesweit die meisten zivilen Opfer von Anschlägen. (rtr/dpa)