Duisburg. Michael Groschek folgt auf Hannelore Kraft. Nach der Wahlniederlage im Mai hat die SPD in NRW am Samstag den Führungswechsel vollzogen.

Michael Groschek ist Nachfolger von Hannelore Kraft an der Spitze der NRW-SPD. Auf dem Landesparteitag in Duisburg wurde der 60-Jährige am Samstag mit 85,8 Prozent der Stimmen gewählt.

Zu seiner Generalsekretärin wurde erwartungsgemäß die noch amtierende Forschungsministerin Svenja Schulze gewählt. Ihre 68,8 Prozent der Delegiertenstimmen waren allerdings ein deutlicher Dämpfer.

Kraft kam nicht zum Parteitag

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft war noch am Wahlabend von allen Parteiämtern zurückgetreten. Mit nur 31,2 Prozent hatte sie das schlechteste SPD-Landtagswahlergebnis in NRW eingefahren. Beim Parteitag in Duisburg ist die 55-Jährige nicht anwesend.

Zuvor hatte sich Groschek im Namen der Parteispitze für die Niederlage bei der Landtagswahl entschuldigt. Die Wahl sei nicht an der Basis verloren worden, sondern von den Verantwortlichen in Partei, Landtagsfraktion und Kabinett, sagte Groschek in Duisburg.

„Die Karre vor die Wand gefahren“

„Wir haben die Karre vor die Wand gefahren, weil wir uns zu sicher waren und nicht glaubten, dass Armin Laschet Hannelore Kraft besiegen kann“, sagte der 60-Jährige vor rund 500 Delegierten. Die Partei müsse die Basis wieder stärker einbeziehen und alltagstaugliche Lösungen für die Probleme der Menschen liefern.

NRW-Wahl: Hannelore Kraft tritt zurück

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    Groschek war von 2001 bis 2012 bereits Generalsekretär der NRW-SPD. Er hat die klassische „Ochsentour“ in der Partei hinter sich: Vorsitzender der Oberhausener Jungsozialisten, Mitglied im Vorstand eines SPD-Ortsvereins, später im Bezirksvorstand. Erst Landtags-, dann Bundestagsabgeordneter. Nach dem Wahlsieg 2012 holte ihn Ministerpräsidentin Kraft aus Berlin zurück und machte ihn zum Minister für Bauen und Verkehr. (dpa)