Stockholm. Wikileaks-Gründer Assange lebt in der Botschaft Ecuadors in London. Trotz eingestellter Ermittlungen würde die Polizei ihn festnehmen.
- Schweden nach die Vergewaltigungsvorwürfe gegen Julian Assange fallengelassen
- Was das für Julian Assange und sein Exil in der Londoner Botschaft Ecuadors bedeutet, ist unklar
- Der Wikileaks-Gründer befürchtete immer, Schweden würde ihn an die USA ausliefern
Die schwedische Staatsanwaltschaft stellt die Ermittlungen wegen Vergewaltigungsvorwürfen gegen Wikileaks-Gründer Julian Assange ein. Das teilte Anklägerin Marianne Ny am Freitag in Stockholm mit. „Wir sehen keine Möglichkeiten, die Ermittlungen weiter voranzubringen“, sagte Anklägerin Marianne Ny in Stockholm. Sie betonte zugleich: „Wir treffen keine Aussagen zur Schuld.“
Assange hält sich
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auf, um dem Haftbefehl wegen Vergewaltigung aus dem Jahr 2010 zu entgehen. Der Australier fürchtete, von Schweden aus in die USA ausgeliefert zu werden, wo ihm eine Verurteilung für die Enthüllungen seiner Plattform Wikileaks droht.
Unklar, wann Assange sein Exil verlässt
Welche Auswirkungen die eingestellten Ermittlungen haben, ist unklar. Assange würde verhaftet, sollte er die Botschaft von Ecuador in London verlassen: Das teilte die Londoner Polizei am Freitag mit. Die Behörde sieht sich demnach auch nach der jüngsten Entwicklung verpflichtet, den Haftbefehl auszuführen. Assange werde immer noch wegen eines „viel weniger schweren“ Verbrechens gesucht. Um was es sich dabei handelt, erläuterte Scotland Yard zunächst nicht.
Assanges Anwälte hatten immer wieder eine Aufhebung des Haftbefehls beantragt. Nach langem Tauziehen um eine Befragung des Australiers zu den Vorwürfen hatten
verhört.
Schwedischer Anwalt spricht von „Sieg“ für Assange
„7 Jahre lang ohne Anklage festgehalten (...), während meine Kinder großgeworden sind und mein Name verleumdet wurde“, schrieb Assange auf Twitter. Er fuhr fort: „Ich vergebe und vergesse nicht.“ Er spielte damit nicht nur auf die Zeit in der Botschaft, sondern auch auf eine frühere Festnahme 2010 in Großbritannien an.
Der Journalist Julian Assange gilt als maßgeblicher Mitgründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, die Einblick in unethisches Verhalten von Regierungen und Unternehmen verspricht. Seinen Kritikern gilt der 45-jährige gebürtige Australier jedoch nicht nur als schillernde Persönlichkeit, sondern vielfach auch als selbstgefälliger Akteur, der mit der Veröffentlichung heikler Informationen sogar das Leben anderer Menschen aufs Spiel setzt.
US-Whistleblowerin Chelsea Manning war eine der bekanntesten Quellen
Bekannt wurde die Enthüllungsplattform unter anderem durch die Veröffentlichung von brisanten US-Dokumenten aus den Kriegen in Afghanistan und im Irak. Eine der wichtigsten Quellen war dabei die
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Assange erklärte in der Vergangenheit stets, er befürchte, von Schweden an die USA ausgeliefert zu werden. Er blieb deswegen in der Londoner Botschaft Ecuadors. (dpa)